In Wietze im Kreis Celle demonstrieren Gegner des geplanten Geflügelschlachthofs. Sie warnen vor Umweltschäden in der Region.

Wietze. Gegner des geplanten Geflügelschlachthofs in Wietze (Kreis Celle) haben am Mittwoch vor Umweltschäden und Beeinträchtigungen in der Region gewarnt. Sie kritisierten bei einem Erörterungstermin des Gewerbeaufsichtsamtes das Fehlen eines Raumordnungsverfahrens für das Projekt. Einsprüche gegen die hunderte an Mastställen, die in der Region zur Belieferung des Schlachthofs nötig sind, seien nicht möglich. Der Geschäftsführer der Emsland Frischgeflügel, Wilfried Fleming, verwies auf die 250 Arbeitsplätze, die sein Unternehmen schaffen möchte. „Wir wollen am wachsenden Hähnchenmarkt in Deutschland und dem benachbarten Europa teilhaben.“

Trotz Bürgerprotesten hatte die Gemeinde Wietze Anfang März bereits der Ansiedlung des Geflügelschlachthofs mehrheitlich zugestimmt. Die Emsland Frischgeflügel, die in Haren (Ems) bereits einen Großschlachthof betreibt, will in Wietze rund 40 Millionen Euro auf einem 21 Hektar großen Areal investieren. Die Mitarbeiterzahl kann auf mehr als 1000 steigen, wenn der Schlachthof später auf Schichtbetrieb umgestellt wird. Die Geflügelhofgegner fürchten, zum „Hühnerstall Deutschlands“ zu verkommen. Im Umkreis sollen rund 400 neue Mastställe entstehen. Anlieger protestierten am Mittwoch gegen die Zunahme des Lastwagenverkehrs. Andere befürchteten negative Auswirkungen auf das Moor durch den Wasserbedarf des Schlachthofs.