Prozess wird seit heute vor dem Kieler Landgericht fortgesetzt. Angeklagter soll zwischen 1969 und 1984 fünf Frauen im Norden getötet haben.

Kiel. Im Prozess gegen einen mutmaßlichen fünffachen Frauenmörder sieht ein psychiatrischer Gutachter keine eingeschränkte Schuldfähigkeit des Angeklagten. Bei allen Taten seien Kränkungen oder Frustration der Hintergrund gewesen, sagte der Experte am Montag vor dem Kieler Landgericht. Er attestierte dem Angeklagten zwar Mängel in der Persönlichkeit, diese seien aber nicht krankhaft.

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Die Staatsanwaltschaft wirft dem 65-Jährigen vor, zwischen 1969 und 1984 fünf Frauen zwischen 15 und 22 Jahren in der Region nördlich von Hamburg und in der Hansestadt getötet zu haben. Vier Frauen habe der groß gewachsene Mann mit seinen Händen erwürgt. Mehrmals verging er sich laut Anklage an den Leichen. Im jüngsten Fall soll er eine Schwesternschülerin vergewaltigt und anschließend erdrosselt haben. Der Prozess gegen den Angeklagten aus dem schleswig-holsteinischen Henstedt-Ulzburg wird seit heute vor dem Kieler Landgericht fortgesetzt. Der Mann hatte zu Prozessbeginn im Dezember erneut ein Geständnis abgelegt.