Laut der Harburger Polizei ist es schwer nachzuvollziehen, wer den Feuerwerkskörper geworfen hat, der das Kind getroffen hat.
Hamburg. Im Fall des vierjährigen Jungen, der am Sonnabend durch einen Feuerwerkskörper schwere Verbrennungen erlitten hat, ermittelt die Polizei nun gegen unbekannt wegen fahrlässiger Körperverletzung. "Die Chance ist jedoch gering, genau nachzuvollziehen, von welchem Feuerwerkskörper das Kind getroffen wurde und wer diesen unglücklich geworfen hat", sagt Jan Krüger, Sprecher der Polizeiinspektion Harburg.
Der vierjährige Diego aus Francop war gemeinsam mit seinem zwei Jahre älteren Bruder am Silvesternachmittag von seinen Eltern bei einer Babysitterin in Maschen abgesetzt worden. Die 31-jährige Frau sollte über Nacht auf die Kinder aufpassen. Gegen 18.30 Uhr war sie gemeinsam mit den Jungen, ihrem Lebensgefährten und weiteren Kindern im Wollgrasweg auf die Straße gegangen, um dort Feuerwerkskörper zu zünden. Dabei kam es zu dem tragischen Unglück: Ein Böller explodierte im Jackenausschnitt des Vierjährigen, der am Hals Verbrennungen zweiten und dritten Grades erlitt. Diego kam auf die Intensivstation des Kinderkrankenhauses Wilhelmstift.
Die Polizei hat den kleinen Jungen und seinen Bruder bereits in der Klinik zu dem Vorfall befragt. Doch die Aussagen der Kinder weichen voneinander ab. Der Jüngere gab an, dass ein Erwachsener einen Feuerwerkskörper hochgeworfen habe, der dann in seiner Jacke gelandet sei. "Der Sechsjährige behauptet dagegen, dass der Gegenstand aus einer Gruppe Jugendlicher heraus geworfen wurde", sagt Polizeisprecher Jan Krüger. Fest steht, dass es zum Zeitpunkt des Unglücks bereits dunkel war und sich mehrere Menschengruppen auf der Straße aufhielten. Laut Polizei gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass jemand den Böller vorsätzlich auf den Jungen geworfen hat. Gestern am späten Abend wurden die Babysitterin und ihr Freund vernommen. Diego wird nach wie vor im Krankenhaus behandelt.