Zwei Verfahren – darunter der aufsehenerregende Prozess um einen Mord wegen 20 Cent – müssen neu aufgerollt werden. Schuld ist das Flugchaos.

Hamburg. Das Flugchaos wegen der Vulkanasche-Wolke aus Island hat nun auch Prozesse vor dem Hamburger Landgericht platzen lassen. Zwei Verfahren – darunter der aufsehenerregende Prozess um einen Mord wegen 20 Cent – müssen neu aufgerollt werden, wie Justizsprecher Conrad Müller-Horn berichtete. Der Grund: Eine beisitzende Richterin sitzt in Spanien fest – sie schaffte es nicht, vor Ablauf wichtiger Fristen wieder in die Hansestadt zu kommen.

Die Strafprozessordnung legt fest, dass eine Hauptverhandlung maximal für drei Wochen unterbrochen werden darf - es sei denn, der Prozess läuft schon länger als zehn Verhandlungstage. Doch in beiden Verfahren lief die Frist am Mittwoch ab. "Nach dem Gesetz muss eine Hauptverhandlung zügig und in einem Stück durchgeführt werden", sagt Gerichtssprecher Conrad Müller-Horn.

In den beiden Prozessen geht es um Tötungsdelikte. Zum einen handelt es sich um den Fall Anton W. (20), der einen Freund im August im Drogenwahn im Volksdorfer Wald erwürgt haben soll. Im zweiten Prozess müssen sich zwei Jugendliche verantworten, die in Harburg einen Dachdecker bei einem Streit um 20 Cent getötet haben sollen.