Der 20-Jährige wurde vom Landgericht Oldenburg zu zehn Jahren Jugendstrafe verurteilt. Er hatte im vergangenen Jahr zwei Taxifahrer überfallen.

Oldenburg. Wegen der Messerattacken auf zwei Taxifahrer ist ein 20-Jähriger vom Landgericht Oldenburg zu zehn Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Das Gericht sah die Tatbestände des Mordes, der gefährlichen Körperverletzung und des schweren Raubes als erwiesen an.

„Nach dem Ergebnis der Hauptverhandlung steht fest, dass der Angeklagte die beiden ihm zur Last gelegten Taten begangen hat“, sagte der Vorsitzende Richter zur Begründung. Er tötete Kammer zufolge im September 2009 einen 58 Jahre alten Taxifahrer und verletzte eine 61-Jährige lebensgefährlich.

Der 20-Jährige nahm den Urteilsspruch ohne jede Regung auf. Er hatte zuvor den Angriff auf die Taxifahrerin am 26. September 2009 in Stuhr (Kreis Diepholz) gestanden.

13 mal stach der junge Mann nach Angaben der Ermittler auf die Frau ein und traf sie in Brust, Rücken, Hände, Arme und Gesicht. „Es tut mir wirklich leid“, entschuldigte er sich im Gericht und blicke sein Opfer dabei erstmals während der sieben Verhandlungstage direkt an. Nach Ansicht seines Verteidigers Rüdiger Bibow handelte es sich hier allerdings nicht um versuchten Mord, sondern um Raub und Körperverletzung.

Die tödlichen Messerstiche auf den 58-Jährigen einen Tag zuvor in Elsfleth (Kreis Wesermarsch) bestritt der angehende Elektriker vehement.

Fahnder hatten in der Nähe des Tatorts in Elsfleth eine helle Mütze und einen roten Pulli mit den DNA-Spuren des Angeklagten gefunden. Außerdem wiesen die Ermittler diese auch auf dem Messer nach. Für die Staatsanwaltschaft bewies das eindeutig, dass der 20-Jährige der Täter ist. Sein Motiv war wohl Habgier. Er hatte sich zuvor Geld von einem Freund geliehen, dass dieser am Tattag per SMS zurück gefordert hatte. In beiden Fällen habe er unvermittelt auf seine Opfer eingestochen, die davon so überrascht waren, dass sie sich nicht mehr wehren konnten, sagte der Anklagevertreter Andreas Sommer.