Während des Prozesses war herausgekommen, dass der Trainer die Schülerin in seiner Wohnung mehr als 20-mal zu sexuellen Handlungen überredet hatte. Der Angeklagte hatte während der Verhandlung ein Geständnis abgelegt.

Braunschweig. Ein Handballtrainer aus dem Nordharz muss wegen schweren sexuellen Missbrauchs einer 13 Jahre alten Spielerin ins Gefängnis. Das Braunschweiger Landgericht verurteilte den 32-Jährigen am Donnerstag zu drei Jahren Haft. Der Angeklagte hatte während der Verhandlung ein Geständnis abgelegt. Demnach hatte er die Schülerin in seiner Wohnung mehr als 20-mal zu sexuellen Handlungen überredet. „Sie hatte sich in ihn verguckt. Das hat er ebenso für seine Zwecke ausgenutzt wie seine besondere Rolle im Verein. Er war die treibende Kraft“, beschrieb Staatsanwältin Ute Lindemann in ihrem Plädoyer das Verhältnis von Angeklagtem und Opfer. In ihrer „kindlichen Schwärmerei“ habe die Schülerin den Wünschen des Mannes zugestimmt.

Auch Richter Michael Neef räumte ein, dass es mit dem Einverständnis der Schülerin zu den Taten gekommen war. Das ändere aber nichts an der Strafbarkeit, zumal dem Trainer das Alter des Mädchens bekannt gewesen sei. „Sexuelle Kontakte zu Personen unter 14 Jahren hat der Gesetzgeben nun einmal verboten“, sagte Neef. Auf eine höchstens dreijährige Haftstrafe hatten sich Gericht, Staatsanwältin und Verteidiger im Vorfeld für den Fall geeinigt, dass der Beschuldigte die Taten umfassend gesteht. „Dabei war es für uns vor allem wichtig, dass wir dem Opfer die Aussage ersparen“, erklärte der Richter. lni/HA