Hamburg. Mittlerweile steht auch fest, wann und wo der Noch-Kanzler im kommenden Jahr in Hamburg auftritt. Parteisprecher macht klare Ansage dazu.

Seine Regierung ist ihm um die Ohren geflogen, die Werte seiner Partei sind im Keller, und er selbst war zuletzt der unbeliebteste Kanzler seit der Wiedervereinigung. Und doch: Die Hamburger SPD will mit-Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz in Hamburg Wahlkampf machen. Das kündigte die Partei am Donnerstag an.

Demnach soll Scholz am 1. Februar nach Hamburg kommen und hier eines seiner sogenannten „Townhall-Meetings“ abhalten, bei denen er sich den Fragen der Bürgerinnen und Bürger stellt. Der Ort steht noch nicht fest, man suche „fieberhaft“ nach geeigneten Räumlichkeiten, sagte der Hamburger SPD-Sprecher Manuel Preuten dem Abendblatt. Zwar gibt es auch in der Hamburger SPD Menschen, die fürchten, der unbeliebte Kanzler könne wenig helfen, aber viel schaden – zumal die Bürgerschaft am 2. März 2025 nur eine Woche nach dem vermutlichen Termin der vorgezogenen Bundestagswahl (23. Februar) stattfindet. Die Befürchtung: Die Hamburger SPD könnte in einen Negativ-Sog einer schwachen Bundespartei geraten.

Unbeliebt? Egal! Hamburgs SPD holt Olaf Scholz für den Wahlkampf

Parteisprecher Preuten aber will davon nichts wissen: „Wir haben keinen Grund, unseren erfolgreichen Bundeskanzler Olaf Scholz zu verstecken“, sagte er am Donnerstag. Allerdings hatte man sich im SPD-Landesvorstand bereits im November abgesprochen, das Motto solle „so wenig Bundespolitik wie möglich“ lauten. Man wolle sich den Hamburger Wahlkampf nicht durch die angeschlagenen Berliner verhageln lassen. Dennoch werde man Scholz mit offenen Armen empfangen. Alles andere wäre wohl auch angesichts der vielen Jahre von Scholz als Hamburger Bürgermeister nicht vermittelbar.

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Es werde auch noch einen Termin geben, bei dem Scholz und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher gemeinsam auftreten, sagte SPD-Sprecher Preuten. Der Termin aber stehe noch nicht fest. Festgezurrt sind allerdings bereits die wesentlichen Eckpunkte der SPD-Bürgerschaftswahlkampfs.

Bürgerschaftswahl Hamburg: Tschentscher tingelt durch alle Wahlkreise

Am 7. Januar um 17 Uhr steigt demnach am Besenbinderhof der Wahlkampfauftakt – mit Peter Tschentscher und Michael Ludwig, Bürgermeister der Stadt Wien. Am 10. Januar um 10 Uhr stellen Tschentscher und die beiden Hamburger Parteivorsitzenden Melanie Leonhard und Niels Weiland im Emporio Tower dann die Plakatkampagne der Partei vor. Und vom 18. Januar besucht Bürgermeister Tschentscher die 17 Wahlkreise und die dortigen SPD-Kandidaten.