Hamburg. Krankenstand auf Rekordniveau in Hamburg: Fast 50 Prozent mehr Ausfälle in der Hansestadt als im Bundesdurchschnitt. Warum das so ist.

Endspurt: Nur noch ein paar Tage bis Weihnachten, und längst sind nicht alle Geschenke eingetroffen oder verschickt worden. Also schnell noch was bei Amazon bestellen und auf den letzten Drücker Präsente an Familie und Freunde verschicken.

Vermutlich wurden noch nie so viele Pakete verschickt wie in diesem Jahr. Allein DHL hat in seinem deutschen Paket- und Postnetz mehr als 12 Millionen Pakete innerhalb von 24 Stunden sortiert. Doch die hohe Arbeitsbelastung hat Folgen.

Weihnachtsgeschenke per Amazon, DHL und Hermes – hohe Fehlzeiten bei Paketzustellern in Hamburg

Denn Beschäftigte in der Lagerwirtschaft sowie im Post- und Zustelldienst sind hierzulande überdurchschnittlich häufig krankgeschrieben. Der Krankenstand in dieser Branche liegt in der Hansestadt etwa 47 Prozent höher als im berufsübergreifenden Durchschnitt. Das geht aus dem Berufsatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung vor.

Allein im vergangenen Jahr waren Erwerbstätige in der Zustellbranche in Hamburg durchschnittlich 31,9 Tage krankgeschrieben. Zum Vergleich: Der durchschnittliche berufsübergreifende Wert lag bei 21,7 Tagen.

Kommen Pakete pünktlich zu Weihnachten an? Warum viele Zusteller von DHL, Amazon und Co. ausfallen

Die Gründe: „Ständiger Zeitdruck, Stress im Straßenverkehr sowie das häufige Heben schwerer Lasten und das permanente Ein- und Aussteigen aus den Fahrzeugen belasten die Zusteller erheblich. Von 1000 Beschäftigten in dieser stark geforderten Berufsgruppe fallen täglich rund 87 krankheitsbedingt aus“, sagt Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg.

Besonders auffällig: Die hohen Fehlzeiten aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen: Jeder Beschäftigte in den Zustelldiensten und der Lagerwirtschaft fehlte im vergangenen Jahr durchschnittlich 7,1 Tage wegen solcher Erkrankungen.

Paketboten: Krankenstand vor Weihnachten auf Rekordniveau in Hamburg

Auch Verletzungen wie Frakturen, Zerrungen oder Schürfwunden führten zu durchschnittlich 4,4 Fehltagen pro Beschäftigtem – beides deutlich über dem berufsübergreifenden Durchschnitt von 3 Tagen für Muskel-Skelett-Erkrankungen und 1,9 Tagen für Verletzungen.

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So können Verbraucher Paketboten entlassen:

  • Geschenke frühzeitig bestellen und Pakete und Briefe rechtzeitig verschicken.
  • Beim Online-Einkauf darauf achten, dass viele Artikel in einer Bestellung zusammengefasst werden
  • Wege zum Haus sollen frei von Eis und Schnee gehalten werden.
  • Pakete für Nachbarn entgegenzunehmen