Hamburg. Eigentlich sollten sie schon im Sommer durch die Straßen der Hansestadt rollen. Welchen Zweck die neuen Busse erfüllen sollen.

Die Hamburger Hochbahn muss weiter auf ihre fünf bestellten Wasserstoffbusse warten. Eigentlich sollten die fünf Fahrzeuge schon Ende Juni ausgeliefert werden, wie aus einer Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Richard Seelmaecker hervorgeht.

Wann die Solobusse vom polnischen Hersteller Solaris nun geliefert werden, konnte der Senat nicht sagen. „Die Hochbahn befindet sich in kontinuierlicher Abstimmung mit dem Hersteller, welcher eine zeitnahe Lieferung in Aussicht gestellt hat“, hieß es lediglich. Die Busse waren im März vergangenen Jahres bestellt worden.

Wasserstoffbusse in Hamburg: Hochbahn hat Klärungsbedarf

Die Hochbahn besitzt zwei elektrische Gelenkbusse mit Brennstoffzelle zur Vergrößerung der Reichweite aus dem Jahr 2014. Vier weitere Brennstoffzellen-Hybridbusse, die ausschließlich mit Wasserstoff betrieben wurden, hatte die Hochbahn 2018 verkauft. Die Testfahrzeuge hatten nach früheren Senatsangaben jeweils 1,8 Millionen Euro gekostet, wovon der Bund die Hälfte übernahm.

Die neuen Busse sollen jetzt wieder nur mit Wasserstoff betankt werden, der in einer Brennstoffzelle in Strom für den E-Motor umgewandelt wird. Allerdings gibt es nach Angaben der Hochbahn noch Klärungsbedarf mit dem Hersteller, und zwar nicht nur in Bezug auf den Antrieb. „Wir erwarten ein Produkt, das wir übernehmen wollen“, sagte Unternehmenssprecher Christoph Kreienbaum, ohne Details zu nennen. 

Hochbahn Hamburg bevorzugt Batteriebusse – Reichweite spricht für sich

Eigentlich braucht die Hochbahn die fünf Busse auch gar nicht. Die Wasserstofftechnologie solle lediglich als strategische Option erhalten bleiben. „Die Zukunft ist nicht vorhersehbar. Wasserstoff wird zweifellos an Bedeutung gewinnen, vor allem in Norddeutschland mit einem hohen Potenzial an erneuerbaren Energieträgern (Stichwort Windenergie)“, schrieb die Hochbahn zur Begründung für die Bestellung in ihrem Blog. 

Die Technologie des reinen Batteriebusses habe die Nase vor, sagt Kreienbaum. Ein Solobus dieser Art habe inzwischen eine Reichweite von 300 Kilometern, was für Hamburg ausreichend sei. 282 Batteriebusse hat das Unternehmen in Betrieb, kürzlich vereinbarte die Hochbahn die Lieferung von bis zu 350 weiteren Fahrzeugen mit dem Hersteller Daimler Buses.

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Ursprünglich sollten alle rund 1100 Busse der Hochbahn bis 2030 emissionsfrei sein. Inzwischen wurde das Ziel auf Anfang der 30er-Jahre verschoben. Doch die Finanzierung ist schwierig. Die Förderung des Bundes läuft Mitte 2025 aus. Ein Batteriebus kostet zwei- bis dreimal so viel wie ein Dieselbus. Bislang übernimmt der Bund 80 Prozent der Mehrkosten für einen E-Bus. „Wir können das als Verkehrsunternehmen nicht stemmen“, sagte Kreienbaum. Es müsse eine Anschlussförderung gefunden werden.