Kiel/Jever. Weg vom Diesel, hin zu Wasserstoffbussen - auf diesen Weg macht sich die Deutsche Bahn mit ihrer Bus-Tocher in Norddeutschland. Die Fahrzeuge kommen von einem Hersteller aus Portugal.

Die ersten Wasserstoffbusse der Bussparte der Deutschen Bahn sollen im nächsten Jahr in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen rollen. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, werden zwei Fahrzeuge in Rendsburg-Eckernförde eingesetzt und fünf im Raum Jever. Insgesamt ermögliche ein Rahmenvertrag die Lieferung von 60 Wasserstoffbussen bis 2026. Das Auftragsvolumen dafür betrage fast 40 Millionen Euro. Lieferant ist der portugiesische Hersteller Caetanobus. Die Brennstoffzellen stammen von Toyota.

Die Busse sind 12 Meter lang, haben 34 Sitz- und 47 Stehplätze. Der Fahrgastraum hat keine Stufen und bietet einen zwei Meter breiten Platz für Rollstühle. Mit einer Tankfüllung Wasserstoff können die Fahrzeuge zwischen 350 (Winter) und 550 (Sommer) Kilometer weit fahren. In den Bussen sind elektronische Sicherheitssysteme eingebaut, die beispielsweise vor einer möglichen Kollision mit Fußgängern warnen.

2038 will der Konzern den letzten Dieselbus ausmustern. DB Regio Bus ist mit rund 470 Millionen Fahrgästen jährlich der größte Anbieter im deutschen Busverkehr. „Wasserstoffbusse sind klimafreundlich unterwegs und haben einen weiteren Vorteil: Sie sind schneller vollgetankt als die Batterien eines reinen Elektrobusses geladen sind“, erläuterte Evelyn Palla, Vorstandsmitglied Regionalverkehr der DB AG. Mit ihrer hohen Reichweite könnten Wasserstoffbusse auf dem Land besonders gut die bisherigen Dieselfahrzeuge ersetzen.

Zwei Vorgängerversionen der nun bestellten Busse fahren bereits bei der DB-Tochter Autokraft im Zuge des Wasserstoff-Pionierprojektes eFarm im Kreis Nordfriesland. Sie nehmen dort produzierten Wasserstoff an Tankstellen in Husum und Niebüll auf.

Auch in Niedersachsen sind bereits Wasserstoffbusse von anderen Unternehmen im Einsatz. Die ersten vier Wasserstoffbusse werden nach einer Testphase in den nächsten Wochen in Linienverkehr in Oldenburg eingesetzt. Sie stammen ebenfalls von dem Herstellers Caetano und sind baugleich mit denen in Bremerhaven. Dort sind bereits seit Mitte Januar drei Linienbusse mit Brennstoffzellenantrieb unterwegs.