Hamburg. Spätestens bis 2030 sollen jährlich alle achten Klassen in Hamburg Programmierkurse bekommen. Welche Rolle KI und ChatGPT spielen.

Kinder und Jugendliche, die derzeit zur Schule gehen, wachsen alle ganz natürlich mit Smartphones, Internet und Computern auf. Aber die wenigsten verstehen, was sich hinter ihren Apps und Plattformen verbirgt. Mit „Hamburg programmiert Zukunft“ will die Hacker School Schülerinnen und Schüler fit für eine digitale Zukunft machen. Dafür braucht es einen regen Austausch von Lehrkräften, Unternehmen, Behörden. Bei der Veranstaltung am Mittwoch will die Initiative ihr Ziel verfolgen und ein Miteinander statt Gegeneinander fördern.

Die Hacker School hat ein großes Ziel vor Augen: Spätestens bis 2030 sollen jährlich alle achten Klassen in Hamburger Schulen regelmäßig Programmierkurse erhalten. Dafür braucht das Projekt ein starkes Netzwerk aus Unternehmen, Schulen sowie Politik und Behörden. Mit der Initiative „Hamburg programmiert Zukunft“ will die Hacker School genau dieses Netzwerk schaffen. Lehrkräfte, Unternehmer und Unternehmerinnen sowie Bildungsexperten sind eingeladen, einen Einblick in die Ansätze der Hacker School zu erhalten.

KI und ChatGPT immer relevanter an Schule in Hamburg

Mit Workshops, Vorträgen und Möglichkeiten zum Austausch werden sich die Teilnehmenden am Mittwochnachmittag mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ – kurz KI – auseinandersetzen. „In den Schulen wird KI und ChatGPT immer präsenter. In Klassenarbeiten geben einige Schülerinnen und Schüler mittlerweile oft die Aufgabe einfach bei ChatGPT ein und haben dann schon ihre Antwort!“, so Ann-Christin Mengs, Projektleiterin von „Hamburg programmiert Zukunft“. Verbote könnten allerdings nicht einfach die Lösung sein, so Mengs: „Lehrkräfte müssen bereit für einen Wandel sein“.

Die Initiative will den langen Weg, den Digitalisierung an Schulen noch vor sich hat, verkürzen. Projektleiterin Mengs sieht darin eine große Chance: „Wenn wir unser Ziel in Hamburg erreichen, dann kann das wirklich wegweisend für ganz Deutschland sein“. Es gehe dabei nicht darum, den Kindern und Jugendlichen ein neues Hobby an die Hand zu geben.

Schüler auf Berufswahl vorbereiten – und dabei Chancengleichheit schaffen

Vielmehr stehe etwa Chancengleichheit im Mittelpunkt. „Manche Schulen haben nicht einmal WLAN oder Laptops“, weist die Projektleiterin auf Missstände, teilweise auch an Hamburger Schulen, hin. „In der achten Klasse beschäftigen sich viele Schüler mit ihrer Berufswahl. Da setzt das Ziel von ‚Hamburg programmiert Zukunft‘ an: Wir wollen allen Schülerinnen und Schülern zumindest die Chance geben, sich für oder gegen einen Beruf im IT-Bereich zu entscheiden.“

Mit dem Bildungsformat @yourschool bietet die Hacker School kostenlose Schulkurse an, in denen die Jugendlichen erste Einblicke ins Programmieren erhalten. Schülerinnen und Schüler im Alter von elf bis achtzehn Jahren können das Angebot als Klasse wahrnehmen. Digital werden sogenannte Inspirer – ehrenamtliche IT-Profis aus verschiedensten Bereichen – dazugeschaltet, die die Schulkinder bei ihren ersten Programmierversuchen unterstützen.

Schule Hamburg: Initiative sucht dringend ehrenamtliche IT-Könner

Bei der Veranstaltung am Mittwoch gehe es laut Mengs auch darum, neue sogenannte Inspirer für die ehrenamtliche Tätigkeit zu begeistern: „Egal ob Azubis, Werkstudierende oder Mitarbeitende. Wir wollen die Firmen dazu motivieren, ihre Angestellten für uns zu begeistern. Wir brauchen dringend neue Inspirer!“ Interessierte finden auf der Webseite der „Hacker School“ weitere Informationen.

Mehr zum Thema

Mit Partnern wir Hapag-Lloyd, Scholz & Friends, Beiersdorf, Lufthansa und vielen weiteren will die Initiative der Hacker School ihre Vision realisieren. Damit baut sie auf ihrem Auftakttreffen, das im September auf dem Otto Campus mit dem Thema Social Media stattfand, auf. Am Mittwochnachmittag kommt „Hamburg programmiert Zukunft“ ihrem Ziel bei SAP Hamburg ein Stückchen näher.