Hamburg. In den Hamburger Erstaufnahmeeinrichtungen leben Tausende Menschen auf beengtem Raum. Häufig kommt es zu Notfällen oder Konflikten.

In den Hamburger Flüchtlingsunterkünften hat es in den ersten neun Monaten rund 800 Polizeieinsätze ergeben. Das teilte der Senat auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bürgerschaftsfraktion mit. Für das Jahr 2023 ergebe sich aus dem Hamburger Einsatzleitsystem, dass die Polizei mehr als 900 Mal zu den Erstaufnahmeunterkünften gerufen wurde. Hinzukamen rund 2500 Einsätze von Feuerwehr- und Rettungsdiensten über beide Jahre. Die Anlässe für die Einsätze reichen von medizinischen Notfällen über Ruhestörung bis hin zu Körperverletzung und Raub.

Den Senatsangaben zufolge beraten die beteiligten Behörden fortlaufend über die Sicherheitsmaßnahmen. Beispielsweise seien die Befugnisse der beauftragten Sicherheits- und Ordnungsdienste erweitert worden. Seit September 2023 finde ein regelmäßiger Austausch auch über die Wohnunterkunft im ehemaligen Postbankgebäude in der City Nord statt. Dort hat es in diesem Jahr bis zum 23. Oktober bereits 256 Polizeieinsätze gegeben, wie eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion kürzlich ergeben hatte. 

Flüchtlinge Hamburg: Über 250 Einsätze alleine in einer Unterkunft in der City-Nord

In der Unterkunft wohnen rund 1.400 Menschen, die meisten von ihnen Ukrainer. Am 19. Oktober hatte die Polizei eine körperliche Auseinandersetzung zwischen zwei Familien beenden müssen. Laut der Senatsantwort waren die Beamten mit 16 Streifenwagen angerückt.

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„Pro Jahr fast 1.000 Polizeieinsätze in Flüchtlingsunterkünften sind eine unzumutbare Belastung für unsere Polizei“, erklärte AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann. „Auch die Zahl der Feuerwehr- und Rettungseinsätze liegt weit über 1.000 – das spricht Bände.“ Diese Zustände seien nicht länger hinnehmbar, meinte Nockemann. Zunächst hatte „Bild“ über die Einsatzzahlen berichtet.