Hamburg. Palästina-Unterstützer sind am Sonnabendnachmittag durch Hamburg gezogen. Und auch die linke Szene hat demonstriert. So liefen die Proteste.

Beide großen Demonstrationen am Sonnabend in der Hamburger Innenstadt sind laut Lagedienst der Polizei friedlich zu Ende gegangen. Seit dem Mittag waren hier Unterstützer von Palästina auf der Straße. Ab 18 Uhr war die linke Szene für die Freilassung einer in Ungarn inhaftierten Person auf die Straße gegangen.

Um 17.38 Uhr war der Pro-Palästina-Aufzug beendet. Nach Angaben der Polizei waren in der Spitze 430 Menschen auf Hamburgs Straßen unterwegs gewesen, um unter dem Motto „Freiheit für Palästina“ durch die Stadt zu ziehen. Ausschreitungen habe es laut Lagedienst nicht gegeben.

Palästina-Aufmarsch in Hamburg
Beim Pro-Palästina-Aufzug am Sonnabend kamen 430 Menschen zusammen. Die Versammlung verlief größtenteils ohne Probleme. © Michael Arning | Michael Arning

Die Demo „Free Maya“ wurde um 19.43 Uhr beendet. Auch diese war ersten Angaben der Polizei nach friedlich verlaufen. Neben vereinzelten Vermummungen und einem Einsatz von Pyrotechnik sei alles so weit ruhig geblieben. Ausschreitungen oder Verhaftungen hatte es keine gegeben.

Demo in Hamburg: Rund 430 Menschen für Palästina-Protest in der Innenstadt

Unter dem Tenor „Freiheit für Palästina“ versammelten sich gegen 13 Uhr Teilnehmende eines Aufzugs am Heidi-Kabel-Platz am Hauptbahnhof. Die vorab angemeldete Route führt durch die Innenstadt zum Ballindamm. Der Anmelder hatte 1000 Teilnehmende erwartet. Die Polizei rechnete schon im Vorhinein mit einem verhalteneren Aufkommen und rund 600 Teilnehmenden. Am Ende waren es in der Spitze 430 Personen gewesen, so die Polizei nach Abschluss der Veranstaltung.

Palästina-Demonstranten stehen mit Fahnen und Plakaten vor dem Hauptbahnhof in Hamburg.
Palästina-Demo in Hamburg: Rund 430 Menschen kamen am Sonnabend zusammen. © Michael Arning | Michael Arning

Nach Abendblatt-Informationen sollen gegen 15.30 Uhr aber bereits rund 350 Demonstrierende dem Aufruf gefolgt und vor Ort erschienen sein. Die Demonstration sei bislang friedlich verlaufen, gab ein Lagedienstsprecher der Polizei Hamburg bekannt. Dennoch kam es zum Zwischenfall, daran beteiligt – der Veranstalter selbst.

Polizeiaufgebot bei Palästina-Demo
Die Hamburger Polizei rückte mit Großaufgebot zur Palästina-Demo in der Innenstadt an. © Michael Arning | Michael Arning

Wie das Abendblatt weiß, hatte dieser mehrfach über das Mikrofon den Spruch „From the River to the Sea“ gerufen, wohl um die Menge anzuheizen. Die Polizei hatte den Veranstalter daraufhin ermahnt. Es handelt sich dabei um eine politische Parole, die als Schlachtruf der antiisraelischen Bewegung verstanden werden kann.

Kurz vor 16 Uhr ist der Aufzug gestartet, die Demonstrierenden zogen in Richtung Lange Reihe. Bis zur Ankunft am Ballindamm, wo die Abschlusskundgebungen stattfanden, verlief die Demo ruhig.

Demonstration für Maya T. am Wochenende in Hamburg: Zuletzt gab es Probleme wegen Vermummung

Seit 18 Uhr demonstrierte auch die linke Szene für die Freilassung einer in Ungarn inhaftierten, mutmaßlich gewalttätigen Person. Drei Hundertschaften sowie Wasserwerfer begleiteten die Demonstrierenden. Insgesamt waren 550 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Demo. Zwischenzeitig wurden Redebeiträge vorm Untersuchungsgefängnis gehalten. Um 19.43 Uhr war auch diese Veranstaltung beendet.

Vor dem Untersuchungsgefängnis wurden Reden gehalten. 
Vor dem Untersuchungsgefängnis wurden Reden gehalten.  © Michael Arning | Michael Arning

Die Demonstrierenden aus der linken Szene zogen unter dem Motto „Free Maya“ vom Karolinenplatz zum ungarischen Konsulat am Alsterufer. Es ging um die, in Budapest inhaftierte, nicht binäre, linksextremistische Maya T. T. wird ein Angriff auf Teilnehmende eines rechten Aufzugs in Budapest vorgeworfen, bei dem es Verletzte gab.

Mit Transparenten demonstrierte die linke Hamburger Szene für die Freilassung von Maya T.
Mit Transparenten demonstrierte die linke Hamburger Szene für die Freilassung von Maya T. © Michael Arning | Michael Arning

Ende Juni war Maya T. deswegen ausgeliefert worden. Eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, nach der Maya T. (23) nicht ausgeliefert werden darf, kam zu spät. Unterstützerinnen und Unterstützer aus der linken Szene befürchten schlechte Haftbedingungen aufgrund der Geschlechtsidentität von Maya T.

Mit drei Hundertschaften sowie Wasserwerfern begleitete die Polizei die Demonstration der linken Szene.
Mit drei Hundertschaften sowie Wasserwerfern begleitete die Polizei die Demonstration der linken Szene. © Michael Arning | Michael Arning

Bereits Ende Juni und Anfang Juli hatte es Demonstrationen in Hamburg gegeben, auf denen die Freilassung von Maya T. gefordert wurde. In beiden Fällen gab es Probleme wegen Pyrotechnik und einer illegalen Vermummung der Demonstranten. Für diesen Sonnabend rechnete die Polizei mit mehr Zulauf als den angekündigten 600 Teilnehmern. Tatsächlich waren es aber zu keinem Zeitpunkt mehr als 550 Menschen, so der Lagedienst der Polizei am Abend.

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