Hamburg. CDU wirft Senat vor, Service vor Ort zu verschlechtern und die Bezirke nicht ausreichend in die Planung einzubeziehen. Was geplant ist.
In drei Stadtteilen werden die Hamburgerinnen und Hamburger sich bald an kürzere Öffnungszeiten der Kundenzentren gewöhnen müssen. „In den Standorten Niendorf, Rahlstedt und Billstedt soll eine Umstellung vom Zweischicht- auf einen Einschichtbetrieb erfolgen“, teilte der Senat jetzt auch in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion mit. Damit bestätigte er zugleich einen Abendblatt-Bericht über massive Veränderungen beim so genannten „Hamburg Service vor Ort“.
„Die Beschäftigten werden zeitgleich im Standort in einer einzigen, stärker besetzten und daher effizienteren Schicht eingesetzt“, schreibt der Senat weiter. „Durch Synergieeffekte können auf diese Weise mehr Termine in den betreffenden Standorten selbst angeboten werden, beispielsweise durch die Überbuchung von kurzfristig nicht abgesagten Terminen (sog. no-show).“ Spontan erscheinende oder Notfallkunden könnten durch die größere Schichtstärke besser und schneller „in sich ergebenden Lücken“ bedient werden, so die Senatsantwort.
Niendorf, Rahlstedt, Billstedt: So ändern sich die Öffnungszeiten
Und so sollen die Öffnungszeiten sich ändern. Statt der Öffnung von Montag bis Freitag zwischen 7 und 19 Uhr wird künftig laut Senat nur noch zweimal pro Woche von 7 bis 12 Uhr, zweimal pro Woche von 12 bis 19 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr geöffnet. Damit könnten „an vier von fünf Tagen weiterhin Termine im bisher bekannten gewohnten zeitlichen Gesamtrahmen von 7 bis 19 Uhr über die Woche verteilt angeboten werden“, so der Senat. „Zudem befinden sich in der Nähe der künftigen Einschichtstandorte gut erreichbar auch größere Zweischichtstandorte, die unverändert montags bis freitags täglich durchgehend von 7 bis 19 Uhr geöffnet sind.“ Wann genau die Änderungen eingeführt werden sollen, teilt der Senat bisher nicht mit.
Der für Bezirksangelegenheiten zuständige CDU-Bürgerschaftsabgeordnete André Trepoll kritisiert, dass die Bezirke nicht genügend in die Planung einbezogen worden seien. „Hamburgs Senat verliert wieder einmal die Außenbezirke aus dem Blick. Die deutlichen Einschränkungen der Öffnungszeiten an den Standorten Niendorf, Rahlstedt und Billstedt stellen eine ziemliche Herausforderung für die dort lebenden Bürger dar“, sagte Trepoll dem Abendblatt.
Kundenzentren Hamburg: CDU kritisiert kürzere Öffnungszeiten
„Aber anstatt die Expertise vor Ort mit in die Überlegungen einzubeziehen, beschneidet der Senat erneut die Kompetenzen der betroffenen Bezirksversammlungen. Sofern es dort zu Einwänden kommt, müssen diese von der zuständigen Behörde für Bezirke berücksichtigt werden. Daneben ist es wichtig, dass der Senat darauf achtet, dass der Steuerzahler nicht ständig für Doppelmieten aufkommen muss.“
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Wie berichtet werden auch Standorte in der Innenstadt und in Altona zusammengelegt. In der früheren Haspazentrale am Adolphsplatz entsteht dafür ein großes neues Kundenzentrum, das auch am Sonnabend geöffnet haben soll.