Hamburg. Bauarbeiten auf zwei Hauptstraßen, Ausweichstrecke teilgesperrt. U-Bahn fährt nicht. Einkaufszentrum kaum noch erreichbar. Manager empört.
- in Hamburg-Billstedt sind zwei Hauptstraßen gesperrt und eine Nebenstrecke teilweise.
- Center-Manager und CDU kritisieren schlechte Planung.
- Parallel ist auch noch die U-Bahn gesperrt.
Immer wieder wird kritisiert, dass die Baustellen in Hamburg, vorsichtig formuliert, nicht gerade optimal koordiniert seien. Am vergangenen Freitag gab es ein neues Beispiel, das Menschen in einem großen Stadtteil regelrecht auf die Palme bringt. Denn offenbar war dort nicht nur eine Großbaustelle an den Hauptverkehrsstraßen Schiffbeker Weg und Billstedter Hauptstraße eingerichtet.
Zugleich wurde auch noch die benachbarte Reclamstraße als mögliche Ausweichstrecke wegen einer geplanten Baustelle zur Einbahnstraße umfunktioniert, gebaut wurde dort aber noch gar nicht. So berichteten es der Manager des Billstedt-Centers, Christian Langsdorff, und der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete David Erkalp. Und als wäre das nicht genug, hatte die Hochbahn auch noch einen Schienenersatzverkehr mit Bussen angekündigt, weil die U2-Strecke zwischen Horner Rennbahn und Billstedt gesperrt wird. Deren Busse standen dann gleich mit im Stau.
Centermanager beklagt Baustellen: „Die legen einen ganzen Stadtteil lahm“
„Mit diesen parallelen Bauarbeiten legen die Verantwortlichen den ganzen Stadtteil Billstedt lahm“, sagte der Centermanager Langsdorff dem Abendblatt. „Wir wurden über diese offenbar völlig unkoordinierten parallelen Baumaßnahmen nicht informiert. Wir haben davon erfahren, als die Baustellen aufgebaut wurden.“ Nun habe das Einkaufszentrum große Probleme, „den Verkehrsabfluss aus unserem Parkhaus zu gewährleisten“, so Langsdorff. „Die Polizei hat uns gesagt, sie habe sich dagegen ausgesprochen, hier diese Baustellen gleich einzurichten.“
Das Billstedt-Center sei nur noch sehr schwierig zu erreichen gewesen, „das ist für uns auch wirtschaftlich ein Desaster“, so der Manager. Gerade Brückentage und die ersten Tage eines Monats seien in der Regel umsatzstark, deswegen träfen diese unangekündigten Mehrfachsperrungen die Einzelhändler umso härter. „Wir fordern von den Verantwortlichen, dass sie Baustellen besser koordinieren und auch die Betroffenen rechtzeitig informieren. So wie jetzt geht das nicht.“
CDU: „Die rot-grüne Verkehrspolitik nimmt immer bizarrere Züge an“
Auch der örtliche CDU-Bürgerschaftsabgeordnete David Erkalp war sauer. „Die Verkehrspolitik von SPD und Grünen nimmt immer bizarrere Züge an“, sagte er am Freitag. Durch die Sperrung der wichtigen Hauptverkehrsadern Billstedter Hauptstraße und Schiffbeker Weg sind praktisch 70.000 Billstedter eingesperrt. 45.000 Horner kommen mit einem Auto nicht mehr Richtung Osten. Hinzu kommen weitere Tausende Pendler, die nur noch schwer in die Stadt kommen.“
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Im Ergebnis entstünden nun „Staus auf allen Billstedter Straßen“, das „Baustellenchaos“ führe zu einer „Katastrophe mit Ansage“. Der Hamburger Osten werde quasi „verkehrspolitisch lahmgelegt“. Die Autofahrer stünden schon „seit Wochen im Dauerstau, aber besonders an diesem Brückentag geht in und um Billstedt absolut nichts mehr“, so Erkalp, der auch Fachsprecher für Handel und Tourismus der CDU-Bürgerschaftsfraktion ist.
Verkehr Hamburg: „Staus mitten in einem Wohngebiet“
Teilweise entstünden durch die schlechte Baustellenplanung „Staus mitten in einem Wohngebiet“. Es sei ihm nicht klar, warum man „zwei große Hauptverkehrsstraßen gleichzeitig sperren“ müsse, so der CDU-Mann. „Die realitätsferne Verkehrspolitik und besonders die gewollte Verdrängung des motorisierten Individualverkehrs durch SPD und Grüne schadet Hamburg immer weiter.“