Hamburg. Mitarbeiter der Hochbahn, AKN und VHH werden immer öfter Opfer von körperlicher und verbaler Gewalt. Wo es besonders schlimm war.
- Seit 2020 hat es bereits 466 tätliche oder verbale Übergriffe auf das Personal von Hochbahn, AKN und VHH gegeben.
- Besonders häufig werden Mitarbeiter des HVV Opfer von Gewalt.
- CDU Hamburg fordert besseren Schutz der Mitarbeiter.
Mitarbeiter von Verkehrsunternehmen in und um Hamburg leben gefährlich. Seit 2020 hat es bereits 466 tätliche oder verbale Übergriffe auf das Personal von Hochbahn, AKN und VHH gegeben. Das zeigt eine Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Den Großteil der tätlichen Übergriffe gab es demnach bei der Hochbahn mit insgesamt 383 Fällen. Dabei wurden allerdings nur solche Fälle registriert, in denen die betroffenen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter danach mindestens drei Tage arbeitsunfähig waren. Das bedeutet: Insgesamt dürfte die Zahl der Angriffe sehr viel höher liegen. Eingerechnet sind Attacken auf das Personal der Hochbahn-Wache. Damit bestätigt sich ein trauriger Trend, der sich zuletzt auch bei der Deutschen Bahn gezeigt hat.
Die meisten gewalttätigen Übergriffe bei der Hochbahn gab es innerhalb der vergangenen vier Jahre in 2021, damals wurden 121 Fälle registriert, die zu einer mindestens dreitägigen Arbeitsunfähigkeit der Betroffenen führten. Im Jahr 2022 sank die Zahl auf 72, im vergangenen Jahr stieg sie erneut, auf nun 89 gravierende Übergriffe. Bei allen drei Verkehrsunternehmen ist die Gesamtzahl der Übergriffe 2023 gegenüber dem Vorjahr angestiegen.
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Im Vergleich zur Hochbahn sind die Ausmaße der körperlichen oder verbalen Gewalt bei AKN und VHH deutlich geringer. Die AKN zählte seit 2020 14 tätliche und 47 verbale Übergriffe. Beim VHH, der die Daten erst seit 2022 erhebt, gab es seither 12 Angriffe auf Mitarbeitende. Diese Zahlen beziehen sich auf den Gesamtbereich des VHH, nicht nur auf Hamburg.
In den allermeisten Fällen, in denen dies erhoben wurde, waren die Täter Männer. Auch unter den Opfern waren, sofern dies erfasst wurde, deutlich mehr männliche Bedienstete als weibliche. Beim VHH wurden im vergangenen Jahr zwei Mitarbeiterinnen Opfer von Übergriffen. Die Hochbahn hat das Geschlecht von Tätern und Opfern nicht erfasst.
Verkehr Hamburg: CDU fordert besseren Schutz für Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen
„Hamburgs Bahnen und Busse sind entscheidend für die Mobilität in unserer Stadt“, sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering zu den nun vorgelegten Daten. „Umso schlimmer ist es, dass auch hier Gewalt und Übergriffe an der Tagesordnung sind. Unsere Anfrage zeigt, dass der rot-grüne Senat die Sicherheit der Bediensteten der U-Bahn und in Hamburgs Bussen nicht gewährleisten kann.“
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Dabei seien die Zahlen der Hochbahn nur „die Spitze des Eisbergs“, da nur solche Übergriffe registriert würden, die zu längerer Arbeitsunfähigkeit führten. „Die täglichen Bedrohungen und Beleidigungen kommen noch hinzu“, so Thering. „Die Nutzung von Bussen und Bahnen darf für Mitarbeiter und Fahrgäste nicht durch Angst geprägt sein, Opfer eines Angriffs oder Überfalls zu werden. Der rot-grüne Senat muss eine entsprechend sichere Nutzung des ÖPNV für Fahrgäste und Mitarbeiter sicherstellen.“