Hamburg. Bündnis mehrerer Vereine möchte keinen Verkehr mehr vor Hamburger Grundschulen und fordert Senat mit Petition zum Handeln auf.
Um vor allem jüngere Kinder auf ihren Schulwegen zu schützen, hat ein Bündnis mehrerer Organisationen den Hamburger Senat aufgefordert, mit einer Petition grünes Licht für sogenannte „Schulstraßen“ zu geben. Darunter werden Straßen vor Schulen verstanden, die besonders bei Unterrichtsstart und -ende für den Straßenverkehr gesperrt werden.
Der Hamburger ADFC, die Vereinigung Parents for Future und der Verkehrsclub Deutschland Nord (VCD), die diese Forderung stellen, sehen darin eine Maßnahme, bei der mit relativ wenig Aufwand die Kinder maximal geschützt werden könnten. Doch fehle es an einer rechtlichen Grundlage, die bislang nur vereinzelt temporär auftretenden Schulstraßen zu einer dauerhaften Lösung zu machen.
Verkehr Hamburg: Kein Straßenverkehr mehr vor Grundschulen gefordert
„Schulstraßen sind eine wichtige Voraussetzung für eine sichere Kinder-und Jugendmobilität und ein großer Schritt in Richtung Mobilitätswende“, so Jens Deye vom VCD Nord. Daher fordern die Vereinigungen vom Senat nun ein schnelles Handeln, um dem Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalens zu folgen.
Dieses hatte im Februar dieses Jahres dauerhaften Schulstraßen im Bundesland grünes Licht gegeben. „Insbesondere Herr Senator Andy Grote, SPD, ist hier gefordert, der zuständigen Innenbehörde den klaren Auftrag zur Einrichtung der ersten Schulstraßen noch in 2024 zu geben“, so Katharina Lepik vom ADFC Hamburg.
Denn der zähe Kampf für verkehrsberuhigte Zonen rund um Hamburgs Schulen dauert bereits länger. So hatte die Grundschule Wesperloh in Altona aufgrund eines extremen Elterntaxi-Problems Anfang Juli bereits zum zweiten Mal eine Woche lang Schulstraßen rund um das Schulgelände getestet. Zwar forderte der Elternrat der Schule eine dauerhaftere Lösung des Problems, aber die Polizei Hamburg konnte dem Begehren ohne eine rechtliche Grundlage nicht zustimmen.
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Auch an anderen Schulen ist die Lage in Hamburg laut den Verbänden nicht weniger kritisch. So demonstriert in Bahrenfeld und Ottensen der VCD Nord jeden Freitag mit einer gemeinsamen Fahrradfahrt für Tempo 30 auf den Straßen rund um mehrere Schulen. „Mit der Petition wollen wir jetzt allen Hamburger*innen die Möglichkeit geben, der Forderung nach mehr Verkehrssicherheit für Kids durch Schulstraßen mehr Nachdruck zu verleihen“, meint Deye.