Hamburg. Vizekanzler lobt Forschungsprojekt zur Geschichte der Universität Hamburg: Selbstreflexion von Forschung sei besonders wichtig.
Am Freitagabend hat sich hoher Besuch im Ernst-Cassire-Hörsaal der Universität Hamburg (UHH) eingefunden: Neben knapp 300 Gästen sind auch Hamburgs zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) und Vizebundeskanzler Robert Habeck (Grüne) als Gastredner auf dem Campus erschienen. Grund für den Besuch war die Abschlussfeier eines mehrjährigen Forschungsprojektes zur Geschichte der Universität.
In einer vierteiligen Buchreihe haben sich 135 Autorinnen und Autoren mit der Forschung an der Uni Hamburg zwischen ihrer Gründung und dem 100-jährigen Jubiläum auseinandergesetzt. Alle 3000 Seiten der Buchreihe habe er nicht gelesen, gibt Vizekanzler Habeck schmunzelnd zu. Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz ist selbst Absolvent der UHH. Bei der Abschlussveranstaltung des Projektes lobt er, dass in den Büchern nicht nur eine Aneinanderreihung der Geschichte stattgefunden habe, sondern auch eine Einordnung in den zeitgemäßen Kontext.
Robert Habeck an der Uni Hamburg: „Selbstreflexion und Selbstkritik sind meiner Ansicht notwendig“
Dass man in jeder Zeit glaubt, man habe die Weisheit mit Löffeln gefressen, sei bekannt, so Habeck. In der Buchreihe werde dies jedoch hinterfragt und geprüft werden. „Selbstreflexion und Selbstkritik sind meiner Ansicht erstens notwendig und zweitens ein starkes Gegenmittel gegen die Selbstreferenzialität“, meint Habeck. Denn Strukturen, die sich ständig selbst bestätigen, würden die Fähigkeit verlieren, sich selbst und auch gegenseitig kritisch betrachten zu können.
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Im Vorwort der Buchreihe wird erklärt, dass die 3000 Seiten nicht das Ende der Forschung zur Universitätsgeschichte der UHH seien, sondern erst der Anfang. Es wären im Prozess des Forschungsprojektes neue Fragen und Probleme aufgekommen, die in Zukunft aufgearbeitet werden könnten. Dass sich jetzt auf dem Erfolg nicht ausgeruht werden soll, lobt Gastredner Habeck. „Bescheidener und selbstbewusster kann man den Gedanken von Wissenschaftsfreiheit nicht formulieren“, findet der Vizekanzler.