Hamburg. Hamburger Wasserschutzpolizei sucht mit KI nach gefährlichen Stoffen im Hafen. Solche hatten 2016 tagelangen Schiffsbrand ausgelöst.
Künstliche Intelligenz soll Hamburgs Wasserschutzpolizisten helfen, undeklariertes Gefahrgut zu finden, das über den Hafen transportiert wird. Bislang mussten die Beamten Listen aus dem vor rund 20 Jahren eingeführten Gefahrgut Informationssystem (GEGIS) auswerten, um verdächtige Ladung zu identifizieren.
Das macht jetzt die Künstliche Intelligenz. Das entsprechende Programm wurde vom InnoTecHH Fonds nach Vorschlägen von Mitarbeitern der Wasserschutzpolizei entwickelt. Jetzt durchsucht die KI die Daten von GEGIS und soll verdächtige Container herauspicken. Die Daten der Hersteller oder Empfänger der Ladung können dabei ebenso einen Hinweis auf Gefahrgut geben, wie auf ungenaue oder falsch interpretierbare Bezeichnungen der Ladung.
Hafen Hamburg: Spezielle Dienststelle wurde nach Schiffsbrand eingerichtet
Profitieren werden von der Software vor allem die Mitarbeiter der Dienststelle „Undeklariertes Gefahrgut“ bei der Wasserschutzpolizei. Sie war nach dem Großbrand 2016 auf dem knapp 300 Meter langen Containerfrachter CCNI Arauco eingerichtet worden.
Das Feuer des im Waltershofer Hafen liegenden Containerriesen hatte damals die Feuerwehr über Tage beschäftigt.
Nicht deklariertes Gefahrgut hatte Großbrand ausgelöst
„Die Ursachen des Brandes waren damals undeklarierte Gefahrgüter“, so Olaf Hagenlock, stellvertretender Leiter der Wasserschutzpolizei. Das habe gezeigt, wie wichtig eine richtige Deklarierung bei Gefahrgut ist. Denn solche gefährlichen Stoffe müssen nicht nur besonders gesichert werden. Manche Stoffe reagieren heftig mit anderen Stoffen und müssen weit getrennt stehen, damit im Ernstfall nicht eine explosive, hoch brennbare oder giftige Verbindung entsteht.
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Bislang konnte die Wasserschutzpolizei wegen der schieren Masse nur stichprobenartig verdächtige der rund 7,7 Millionen jährlich über den Hafen umgeschlagenen Container kontrollieren. Jetzt soll es für die Beamten leichter werden, falsch oder nicht deklarierte Container mit Gefahrgut aufzuspüren.
Insgesamt werden über den Hamburger Hafen jährlich um die 200.000 Container mit Gefahrgut umgeschlagen.