Hamburg. Die „Branddirektor Westphal“ ist Europas modernstes Einsatzboot zur Brandbekämpfung – das wurde auch Zeit.
Es war ein kleiner Vorgeschmack darauf, was Hamburgs neues Löschboot so kann. Vor der Elbphilharmonie spritzten die drei Löschkanonen der „Branddirektor Westphal“ das Wasser in die Höhe. Das modernste Feuerlöschboot Europas verschwand zeitweise hinter einem Wassernebel. Das ist kein Kunststück. 110 Meter hoch und 180 Meter weit können die Werfer das Wasser spritzen – bis zu 120.000 Liter in der Minute. Die Feuerwehr könne, so schwärmte Innensenator Andy Grote, von der Elbe aus ein Feuer am Hans-Albers-Platz löschen. Theoretisch zumindest.
Vor der Demonstration hatte Eva Maria Tschentscher, Ehefrau von Hamburgs Erstem Bürgermeister, die „Branddirektor Westphal“ an der Überseebrücke getauft. Planmäßig war die Sektflasche am Rumpf des fast 44 Meter langen Schiffes zerschellt. Das Löschboot ist die Reaktion auf Versäumnisse der Vergangenheit. Über Jahre hatte die Feuerwehr zu kleine Löschboote. Sie entsprachen nicht mehr ansatzweise den Anforderungen eines Welt-Hafens.
Spätestens die "Arauco" zeigte: Etwas Neues muss her
Spätestens nach dem Brand auf dem Containerriesen „CCNI Arauco“ am Burchardkai in Waltershof vor gut zwei Jahren war klar, dass schnell ein neues Schiff her muss. Eineinhalb Monate später wurde die „Branddirektor Westphal“ bei der Fassmer-Werft an der Unterweser in Auftrag gegeben. Etwa 16 Millionen Euro sollte sie kosten. Rund 18 Millionen Euro sind es geworden. Die alten Löschboote, drei sind noch im Einsatz, werden nach und nach ausgemustert.
Dafür hat die Feuerwehr ein richtiges Schiff, das von vier Mann Besatzung gesteuert und bedient wird und bis zu 32 weitere Einsatzkräfte an Bord nehmen kann. Der Schiffsdiesel macht das Löschboot bis zu 22 Kilometer pro Stunde schnell.
Liegen wird die „Branddirektor Westphal“ in Neumühlen. Wie eine Feuerwache wird das Löschboot rund um die Uhr besetzt sein. Etwas kurios: Der Feuerwehr gehört das Löschboot gar nicht. Sie hat es nur gechartert. Für den Betrieb der Staatsflotte wurde eigens eine Firma gegründet, die sinnigerweise „Flotte Hamburg“ heißt und bei der HPA angesiedelt ist. Sie wird auch zukünftige Boote der Feuerwehr und der Polizei, die Feuerwehr soll zwei kleinere Multifunktions-Löschboote bekommen, „managen“