Hamburg. Welche Hamburger Anlagen stets voll sind und wo Autofahrer gut zum Zuge kommen. CDU-Kritik: falsche Priorität zugunsten der Radfahrer.

Für Pendler, die vom Stadtrand in die Hamburger Innenstadt zum Arbeiten fahren, sind sie wichtig: Park-and-ride-Anlagen an Haltestellen und Bahnhöfen, in denen die Bürgerinnen und Bürger ihre Autos abstellen können, um dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiterzufahren. Nach der umstrittenen Einführung von Gebühren für die Nutzung 2014 durch die SPD ging die Auslastung der Hamburger Anlagen deutlich zurück. Die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion zeigt jetzt, welche P+R-Anlagen regelmäßig voll sind und wo Autofahrerinnen und Autofahrer noch viele freie Plätze finden.

Der CDU-Abgeordnete Richard Seelmaecker kritisiert, dass der rot-grüne Senat falsche Prioritäten zugunsten von Radfahrerinnen und Radfahrern setze. „Während in dieser Legislatur lediglich 200 P+R-Stellplätze geschaffen wurden, sollen es 2024 bis zu 1200 B+R Plätze (Bike and ride) werden – und das bei immer mehr Autos in der Stadt.“ Immerhin: Der Standort Neugraben wird in diesem Jahr grundinstand gesetzt.

Verkehr Hamburg: Hier gibt es in P+R-Anlagen noch viele freie Plätze

Während manche P+R-Anlagen völlig ausgelastet sind, stehen anderswo die meisten Plätze frei. Am niedrigsten ist die Auslastung im Parkhaus Neuwiedenthal (18 Prozent) und Nettelnburg Nord (19 Prozent).

Diese P+R-Anlagen waren im März 2024 im Schnitt voll ausgelastet:

  • P+R-Anlage Bahrenfeld (100 Prozent)
  • P+R-Anlage Hagenbecks Tierpark (Parkplatz, 100 Prozent)
  • P+R-Anlage Fuhlsbüttel (100 Prozent)
  • P+R-Anlage Horner Rennbahn (100 Prozent)
  • P+R-Anlage Kiwittsmoor (100 Prozent)
  • P+R-Anlage Niendorfer Markt (100 Prozent)
  • P+R-Anlage Poppenbüttel (Parkplatz, 100 Prozent)
  • P+R-Anlage Schnelsen (100 Prozent)
  • P+R-Anlage Neuwiedenthal (Parkplatz, 99 Prozent)
  • P+R-Anlage Bergedorf (Palette, 99 Prozent)
  • P+R-Anlage Bergedorf (Parkhaus, 98 Prozent)
  • P+R-Anlage Lattenkamp (98 Prozent)

Diese P+R-Anlagen in Hamburg werden nur wenig genutzt, hier gibt es die meisten freien Plätze:

  • Neuwiedenthal Parkhaus (18 Prozent)
  • Nettelnburg Nord (19 Prozent)
  • Neugraben: (22 Prozent)
  • Steinfurther Allee (27 Prozent)
  • Meiendorfer Weg (33 Prozent)
  • Volksdorf (36 Prozent)
  • Veddel Parkhaus (48 Prozent)
  • Nettelnburg Süd-Ost (48 Prozent)

Verkehr Hamburg: Seelmaecker kritisiert Prioritätensetzung zugunsten des Radverkehrs

„Die CDU kritisiert seit langer Zeit die hohen Kosten für Nutzer der P+R-Parkplätze in Hamburg. Ohne diese würde das Angebot besser angenommen und mehr Menschen könnten für einen Teil ihres Arbeitsweges auf den ÖPNV wechseln“, ist CDU-Mann Seelmaecker überzeugt. Er kritisiert zudem die Prioritätensetzung zugunsten des Radverkehrs und bilanziert: „Die Verkehrspolitik von SPD und Grünen geht an der Lebensrealität der Menschen in unserer Stadt vorbei und muss schnellstens gestoppt werden.“

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Für die CDU sind die Gebühren „Pendlerabzocke und Stauförderung“. Sie würden Autofahrer von einem Umstieg auf Bahnen und Busse abschrecken oder dazu bewegen, möglichst kostenlos in den Nebenstraßen von Bahnhöfen zu parken. Der Senat hat die Gebührenpflicht unter anderem damit begründet, dass sie den Anteil an ,Fremdparkenden’, die nicht auf den ÖPNV umsteigen, reduzieren helfe. Nach der Einführung gingen die Nutzerzahlen zurück, stiegen aber mittlerweile vielerorts wieder an.