Hamburg. Verbraucherschutzbehörde: Intensität der UV-Strahlung ist im Frühling oft schon so stark wie im Sommer. Warum das gefährlich sein kann.
Es könnte fast sommerlich warm werden in Hamburg, zumindest zeitweise: Temperaturen bis 25 Grad hat der Deutsche Wetterdienst für den heutigen Sonnabend vorhergesagt. Ab Mittag soll es Phasen mit Sonnenschein geben – ein Lichtblick nach dem trüben Wetter in der vergangenen Woche.
Doch bei aller guten Laune sollten Spaziergänger und Sportler schon im Frühling die Sonnenstrahlung ernst nehmen: Die Intensität der UV-Strahlung sei im April bereits oft so stark wie im August, sagt Hamburgs Verbraucherschutzbehörde – und empfiehlt Sonnenschutzmittel.
Frühling in Hamburg: Zu viel Sonne erhöht langfristig das Hautkrebsrisiko
„Zu viel UV-Strahlung kann sowohl kurzfristige als auch langfristige Schäden an Augen und Haut bewirken“, so die Behörde. Sie verweist auf die Internationale Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Diese habe schon im Jahr 2009 die natürliche UV-Strahlung der Sonne und die künstliche UV-Strahlung von Solarien als eindeutig krebserregend für den Menschen eingestuft. Hautkrebs entsteht, wenn Stammzellen in der Haut entarten und bösartig werden.
Weißer und schwarzer Hautkrebs zähle zu den häufig diagnostizierten Tumorerkrankungen in Deutschland – Tendenz steigend. Nach Angaben des Uniklinikums Eppendorf (UKE) erhielten 2020 etwa 300.000 Deutsche die Diagnose; in den Kliniken seien 81 Prozent mehr Hautkrebs-Patientinnen behandelt worden als 20 Jahre zuvor. Vor allem Kinder müssen geschützt werden, so die Behörde. Sie verweist darauf, dass in der Kindheit und in der Jugend erlittene Sonnenbrände in Verbindung mit späterer Hautkrebsentwicklung stehen können.
Frühling in Hamburg: Sonnenschutz schon ab UV-Indexwert von 3 ratsam
Auf der Internetseit www.bfs.de/uv-prognose informiert das Bundesamt für Strahlenschutz von April bis September über die Stärke der Strahlung mithilfe des UV-Index (UVI). Je höher der Wert auf einer Skala von 1 bis 11+ steige, desto größer sei das Risiko, bei einem ungeschütztem Aufenthalt in der Sonne einen Sonnenbrand zu erleiden, so die Verbraucherschutzbehörde. Schon im April seien hierzulande UVI-Werte von 4 und mehr üblich. Dem Bundesamt zufolge sei ein Sonnenschutz schon ab einem UV-Indexwert von 3 ratsam.
- Hautkrebs: Sonnenschutz? Hamburger Chefarzt klärt über Trugschlüsse auf
- Hautkrebs-Risiko: „Kleinkinder haben am Strand nichts zu suchen“
- Impfstoff gegen Tumor: Hamburger Ärzte sehen Durchbruch bei Spritze gegen Krebs
Hautrötungen und Sonnenbrände sollten alle Menschen immer vermeiden, rät die Behörde. Es gelte, ein Sonnenschutzmittel mit einem ausreichend hohen Lichtschutzfaktor (LSF) zu verwenden. Zum Schutz der Augen sei eine geeignete Sonnenbrille (Kennzeichnung UV-400) zu empfehlen. Babys und Kleinkinder sollten grundsätzlich nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.