Hamburg. Hochbahn und VHH rechnen damit, von Donnerstag an in Hamburg „keinen Betrieb aufnehmen zu können“. Wann es wieder normal laufen soll.

Antonia David und Marc Hasse

  • In der Nacht zum Donnerstag kommt es zu einem zweitägigen Warnstreik zweier Verkehrsunternehmen im HVV.
  • Die Hamburger Hochbahn und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) warnen Fahrgäste vor massiven Einschränkungen im U-Bahn- und Busbetrieb.
  • Welche Ausnahmen und Ausweichmöglichkeiten es gibt.

Der Warnstreik in Hamburg soll 48 Stunden dauern – und er dürfte sich im öffentlichen Nahverkehr erheblich auswirken: Von Donnerstagmorgen, 3 Uhr, bis Sonnabendmorgen, 3 Uhr, müssen sich Fährgäste der Hochbahn und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) auf „massive Einschränkungen im U-Bahn-Betrieb und auf den Buslinien“ einstellen – das haben die beiden Unternehmen des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) am Dienstagmittag mitgeteilt. Zu dem Streik aufgerufen hat die Gewerkschaft Ver.di. Hintergrund sind Verhandlungen über einen neuen Manteltarifvertrag für Beschäftigte der Hochbahn und der VHH.

Hochbahn und VHH gehen davon aus, mit dem Beginn des Streiks „keinen Betrieb aufnehmen zu können“. Ein Notfallfahrplan ist demnach zunächst nicht vorgesehen. „Hintergrund ist, dass Planbarkeit und Sicherheit oberste Priorität haben“, erklären die beiden Unternehmen. „Wenn sich Fahrgäste mit der Aussicht auf einen Notfallfahrplan auf den Weg machen und sich in zu volle Fahrzeuge oder auf Bahnsteigen drängeln, ginge damit ein hohes Sicherheitsrisiko einher.“

HVV: Hamburger Hochbahn will Schulbusse von Warnstreik ausnehmen

Ob doch ein Betrieb während des Streiks möglich ist, wollen Hochbahn und VHH „situativ entscheiden“. Nach dem Ende des Streiks, den Ver.di für den 2. März, 3 Uhr, angekündigt habe, sollte der Betrieb wieder planmäßig anlaufen. Wichtig für Schüler: Die von der Hochbahn betriebenen Schulbusse sollen am Donnerstag und Freitag fahren, sagte Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum dem Abendblatt.

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Hintergrund sind laut Ver.di laufende Tarifverhandlungen für etwa 8000 Beschäftigte bei der Hochbahn und VHH. Die Gewerkschaft fordert insbesondere eine Verringerung der regulären Dienstzeiten, die bis zu 9,5 Stunden dauern dürften, um eine halbe Stunde sowie Schritte hin zu einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.

Eine Verringerung der Dienstzeiten sei bisher allerdings erst von 2026 an in Aussicht gestellt worden, sagte Ver.di-Verhandlungsführer Gabriel Riesner. „In zwei Verhandlungsterminen haben wir jede Gelegenheit genutzt, der Hochbahn anhand der Arbeitsbedingungen deutlich zu machen, welche Entlastung erforderlich ist.“ Nun müssten die Beschäftigten dem Gesagten durch den Streik „Nachdruck verleihen“. Sein Kollege Domenico Perroni sagte: „Unbesetzte Stellen, hoher Krankenstand, zunehmende Fahrtausfälle geben uns Recht, dass aktuell die Belastung die entscheidende Bremse für eine Verkehrswende ist.“

Hochbahn und VHH: Fahrgäste sollten nach Möglichkeit auf S-Bahnen ausweichen

Saskia Heidenberger, Personalvorständin der Hochbahn, sagte, das Unternehmen habe bisher in drei Verhandlungsrunden „konkrete Vorschläge gemacht, wie wir unsere Kolleginnen und Kollegen wirksam entlasten können“. An vielen Stellen seien schon Übereinstimmungen erreicht worden. „Die nächste Verhandlungsrunde ist für kommende Woche am 7. März vereinbart. Da ist es für uns nicht nachzuvollziehen, dass Ver.di Hamburg sich dem bundesweiten Streikaufruf anschließt“, sagte Heidenberger. „Unseren Fahrgästen ist dieser Streik nicht zu vermitteln.“

Sollten Kundinnen und Kunden nicht auf ihre Fahrten verzichten können, sollten sie nach Möglichkeit auf S-Bahnen ausweichen, die nicht vom Streik betroffen sind, raten Hochbahn und VHH. Auch die Regionalbahnen und die HADAG-Fähren seien nicht von dem Streik betroffen. Die HVV-App und die Internetseite www.hvv.de informierten darüber, auf welchen HVV-Linien Busse und U-Bahnen fahren.