Hamburg. Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Temposünder bescheren der Stadt Rekordeinnahmen. Geschwindigkeitsmesser haben positiven Effekt.

Geschwindigkeitsblitzgeräte werden in Hamburg immer wieder zum Ziel von Beschädigungen. Im November 2020 wurde sogar eine der mobilen und schwer gepanzerten Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen in Brand gesetzt und völlig zerstört. Im laufenden Jahr gab es bisher mit Stand 23. Oktober bereits 95 Fälle, in denen mobile Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen zum Ziel von mutwilliger Zerstörung wurden. Das ist noch einmal eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von rund 13 Prozent. Leicht gestiegen ist die Zahl der Beschädigungen der fest eingebauten „Blitzer“ – egal ob Geschwindigkeits- oder Rotlichtüberwachung. Sie stieg von elf auf zwölf.

Es dürfte nicht nur größere Wut auf solche „Blitzer“ sein, die zu der Steigerung der Taten beigetragen hat. Es sind auch mehr sogenannte Messanhänger auf den Straßen. In diesem Jahr wurden zwei neue Geräte angeschafft. Kommendes Jahr sollen noch einmal zwei dieser Geräte in Dienst gestellt werden.

Polizei Hamburg: Mehr als 43 Millionen Euro Einnahmen durch Blitzer

Schon jetzt macht die Stadt ordentlich Kasse mit den Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen, kurz GÜA. 43.589.336,39 Euro nahm die Stadt im vergangenen Jahr durch Geschwindigkeitsverstöße ein. Das ist etwa doppelt so viel wie im Vorjahr.

Die Gründe lagen auf der Hand: Nach der Corona-Pandemie war wieder mehr motorisierte Bewegung in der Stadt. Dazu wurden die Bußgelder im November 2021 für Temposünder noch einmal erhöht. Richtig Kasse machte man mithilfe der mobilen Blitzer. Durch sie wurden rund 34 Millionen Euro der Bußgelder generiert.

Mobile Geräte besonders effektiv: Hamburger halten Tempolimit stärker ein

Der Vorteil: Die mobilen Geräte können überall in der Stadt aufgestellt werden. Und das scheint zu wirken. So ist die Zahl der Autofahrer, die sich in Tempo-30-Zonen an die Geschwindigkeitsvorgaben halten, innerhalb von fünf Jahren von 47 auf 60 Prozent gestiegen.

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Blitzanhänger sind auch die Geräte, die in den meisten Fällen durch Vandalismus „außer Gefecht“ gesetzt werden. „Das passiert meistens durch Farbe, die auf das Fenster aufgesprüht wird, hinter der die Kamera und der Blitz sind“, sagt ein Beamter. Darauf ist die Behörde eingestellt. Mit speziellen Putzmitteln können die Spuren solcher Taten schnell beseitigt werden.

Polizei Hamburg: Pärchen legt „Blitzer“ an den Elbbrücken lahm

Mit Farbe hatten erst vor wenigen Tagen auch zwei 31 und 36 Jahre alte Männer und eine Frau (27) einen „Blitzer“ lahmgelegt. Die hatten sich allerdings die fest installierten Blitzsäulen an den Elbbrücken als Ziel ausgesucht und sie mit Farbe besprüht. Ein Autofahrer hatte die Tat gesehen und die Polizei alarmiert. Das Trio wurde noch in der Nähe gestellt.

Gegen alle wird von der Polizei Hamburg wegen Sachbeschädigung ermittelt. Die Tatverdächtigen erwartet vermutlich eine Geldstrafe. Außerdem werden sie für die durch die Sachbeschädigung entstandenen Kosten aufkommen müssen. Das kann, ist man beim Beschädigen solcher Anlagen „nachhaltig“ erfolgreich, teuer werden. Der Ersatz für einen mobilen Blitzer kostet etwa 150.000 Euro.