Hamburg. Wie die frühere Sportschau-Moderatorin die Corona-Krise bewältigt. Monica Lierhaus über Wünsche, Ziele und ihr Single-Dasein.
Das Schicksal hat sie härter getroffen als kaum jemanden sonst, der so in der Öffentlichkeit stand. Doch erstaunlicherweise hat sich für die frühere Sportschau-Moderatorin Monica Lierhaus, die ein lebensbedrohliches Aneurysma hatte, operiert wurde, im Koma lag und sich jahrelang bewundernswert in ein normales Leben zurückkämpfte, in der Corona-Krise kaum etwas verändert. „Da ich bewusst zurückgezogen lebe, gab es keine Vorteile, mir hat nichts sonderlich gefallen, aber auch nichts gefehlt“, sagte Lierhaus der dpa über die Auswirkungen der Pandemie auf sie persönlich.
„Zum Glück konnte ich dem Virus bisher ein Schnippchen schlagen, mir geht es gut und ich habe die gleichen Unannehmlichkeiten wie alle anderen auch, der Mundschutz nervt allerdings ein wenig.“ Lierhaus wird am 25. Mai 50. „Meine Freude gilt jetzt dem lange geplanten Kurzurlaub, der nun tatsächlich zu meinem Geburtstag stattfinden kann.“ Das Ziel verriet sie nicht.
Monica Lierhaus: "Kurzschluss" bei Aneurysma-Operation
Über ihre Hirn-Operation wegen des Aneurysmas sagte sie der „Bunten“: „Die Ärzte rieten mir dazu. Sie hatten mir gesagt, dass ich sonst eines Tages tot umfallen könnte.“ Und: „Es war einfach Pech, dass ich bei dieser Operation eine Art Kurzschluss im Hirn hatte. Wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommt, hätte ich das Aneurysma wohl nicht entfernen lassen.“
Auch heute spürt Lierhaus die Folgen der Operation. „Ich nehme jeden Tag wie er kommt. Natürlich habe ich noch einige Einschränkungen im Alltag, aber es wird immer besser. Ich bemühe mich, damit gelassen umzugehen.“ Nach wie vor geht sie zweimal peo Woche zur Physiotherapie. In ihrem Alltag nehme die Operation von 2009 kaum Raum ein, sagt Lierhaus. „Ich rede nicht über das Thema.“ Viermal am Tag geht sie mit ihrem Hund Pauline spazieren, mehrmals in der Woche auf ihrem Laufband laufen, zwei Tage in der Woche hat sie einen Bürotag und zudem zieht es sie regelmäßig zum Golfen.
"Stolz? Nein, dankbar"
Auch beruflich steht sie noch mit einem Bein im Sportjournalismus. „Nach wie vor mache ich Interviews für den Sender Sky Sport News, außerdem habe ich eine Vortragsreihe zum Thema Motivation entwickelt, die ich auf Anfrage bei Unternehmen oder Stiftungen vortrage.“ Die Reihe will sie zum Thema Umgang mit Krisen weiter ausbauen, „da ich verstärkt erfahre, wie sehr das anderen Betroffenen hilft“.
Gibt es etwas in diesem Leben, auf das sie besonders stolz ist? Ihre Antwort darauf ist deutlich: „Ich kann mit dem Begriff Stolz nichts anfangen, das konnte ich noch nie. Ich bin dankbar dafür, dass ich arbeiten darf“, sagt Lierhaus dazu. Trotzdem gibt es auch etwas, das sie vermisst: „Das Moderieren fehlt mir in der Tat, aber vor der Kamera bin ich ja nach wie vor.“
Monica Lierhaus: Ich bin Single
Im Moment ist Lierhaus Single, wie sie der „Bunten“ weiter sagte. Aber sie sei nicht einsam. Sie habe einen guten Freundeskreis. Auch ihre Familie gehöre ausnahmslos zu ihrem Leben, ergänzt sie im dpa-Interview. Ihr 50. Geburtstag sei für sie ein Tag wie jeder andere auch. „Die Zeiten, in denen ich meinen Geburtstag gefeiert habe, sind lange vorbei.“ Sie werde vermutlich mit ihrer Familie essen gehen. Und eben einen kleinen Kurzurlaub einlegen. Ihr Geburtstagswunsch bezieht sich deshalb auch genau darauf: „Ich wünsche mir Ruhe und einen entspannten Urlaub mit etwas Sonne.“