Aachen/Hamburg. Bei der Hamburger FDP-Frau ging in Aachen der Punk ab. Den Orden wider den tierischen Ernst bekam aber ein anderer - unter Protest.
Wenn Katja Suding auftritt, geht öfters mal der Punk ab. Am Sonnabend war dies nicht nur im übertragenen Sinne der Fall, denn die Hamburger FDP-Politikerin setzte sich diesmal auch optisch als Rebellin in Szene.
Bei der Verleihung des Ordens "Wider den tierischen Ernst" betrat Suding als Punkerin verkleidet die Bühne bei der traditionellen Festsitzung des Aachener Karnevalsvereins (AKV).
In der Bütt erregte die 40-Jährige mit ihrem Outfit zwar jede Menge Aufsehen, die AKV-Jury konnte sie so aber nicht mehr umstimmen.
Diese hatte längst entschieden, die Auszeichnung in diesem Jahr an Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) zu verleihen. Dieser erschien übrigens als König Ludwig II. verkleidet nach Aachen.
Somit muss Suding vorerst warten, bis sie in die Fußstapfen Christian Lindners (2014) oder Guido Westerwelles (2001) treten kann, die als letzte Liberale den Orden "wider den tierischen Ernst" erhielten.
Demonstranten protestieren gegen Söder
„Ludwig der II. ist immer der Popstar von Bayern gewesen. Und da ich als Finanzminister seine Schlösser verwalte, passt das superschön“, sagte Söder beim Eintreffen.
Söder könne eloquent und humorvoll-bissig austeilen, aber auch kräftig einstecken, heißt es in der Begründung zur Verleihung.
Etwas anders sahen dies die rund 100 Demonstranten aus einem Bündnis von linksorientierten Jugendorganisationen, die vor dem Veranstaltungszentrum „Eurogress“ protestierten und auf Englisch skandierten: „Sag es hier und sag es jetzt: Flüchtlinge sind willkommen“.