Auch der neue RTL-Restauranttester kommt aus Hamburg. Am Montag wird die erste Folge ausgestrahlt. „Ich werde sehr ehrlich und direkt mit den Leuten sprechen“, kündigt Steffen Henssler an.
Hamburg. Dass Steffen Henssler mal auf einer Bühne der Neuen Flora stehen würde, um aus seinem Leben zu erzählen, hätte er nie gedacht. Zumal nicht, als er 16-jährig seine Kochlehre in „Andresens Gasthof“ in Bargum begann. Doch jetzt, da sich seine Karriere vom talentierten Jungkoch, der einst seinen Lottogewinn für einen Kurs an der Sushi-Akademie in Los Angeles ausgab und die Leidenschaft für rohen Fisch in die Hansestadt brachte, zum vielbeschäftigten Fernsehstar entwickelt, erscheint es ihm nicht ungewöhnlich. „Ich stehe seit 26 Jahren am Herd. Ich wäre ja blöd, wenn ich die Chancen, die sich mir zeigen, nicht auch nutzen würde.“
Ja, Steffen Henssler ist dort angekommen, wo man als Koch heute überhaupt hinkommen kann. Eigene Kochshow? Mit „Topfgeldjäger“ längst abgehakt. „Grill den Henssler“? Läuft. Ein Kochkurs für Gefängnis-Insassen – in Planung. Am 2. Juni ist Henssler mit seinem Live-Programm „Meine kulinarische Weltreise“ unterwegs, letzte Station Hamburg. Und ab heute ist er bei RTL als „Der Restauranttester“ zu sehen. Vorgänger war Christian Rach, der der Show Traumquoten mit bis zu sechs Millionen Zuschauern bescherte. Was wird anders? „Ich werde sehr ehrlich und direkt mit den Leuten sprechen“, sagt der 41-Jährige. Schließlich wolle er den Restaurantbesitzern, die sich bei der Show bewerben, tatsächlich helfen. Dazu müsse man sie auch mal „etwas ruppiger“ aus ihrer Lethargie holen.
Sein erstes Projekt ist die Pizzeria „Piccolino“ in Remscheid. „Ich habe die Folge einigen Freunden gezeigt, und die haben schon den etwas raueren Ton bemerkt.“ Fies sein oder gar die Restaurantbesitzer vorführen möchte er aber auf keinen Fall. „Ich habe dem Sender schnell klargemacht, dass ich keine Doku Soap drehen will. Aber wenn Schnitt und Musik dazukommen, kann es natürlich auch mal dramatischer oder emotionaler rüberkommen – aber das ist Fernsehen.“ Als Restauranttester wird der Hamburger mehr in Deutschland unterwegs sein als bisher. Und auch seltener in seinen beiden Restaurants „Henssler Henssler“ und „Ono“ sein. „Aber es wird auch Wochen geben, in denen ich vor Ort bin. Ich habe die Läden im Griff und weiß immer, welche Menüs es gibt. Zum Glück habe ich ja eine gute Mannschaft.“
Und was sagt die Familie zum neuen Job? „Ab und zu sind meine Töchter mit auf Reisen. Und wenn ich in Hamburg bin, habe ich auch richtig viel Zeit für sie.“ In erster Linie sei er immer noch Koch, mit dem Glück, sich seine TV-Angebote aussuchen zu können. Dass Köche heute ein Millionenpublikum begeistern, leuchtet Henssler ein: „Unter uns Köchen gibt es eben viele Entertainer. Und jeder Mensch hat eine eigene Meinung zum Essen. Deshalb sind Kochshows so erfolgreich.“
„Der Restauranttester“, Montag 21.15 Uhr bei RTL