Nach 33 Jahren sind Udo Lindenberg und Bodyguard Eddy Kante im Streit auseinandergegangen. Seitdem herrscht Funkstille zwischen den beiden langjährigen Freunden. Diese scheint nun gebrochen.

Hamburg. Es war eine Männerfreundschaft, die es so wohl nur sehr selten gibt. Dann vor einer Woche die traurige Nachricht, dass nach 33 Jahren wohl die Freundschaft zwischen Udo Lindenberg und Eddy Kante vorbei sei. Grund für den Streit der beiden soll die Biografie von Eddy Kante sein. Kante sei als Bodyguard des Panik-Rockers beurlaubt. Seitdem herrschte Funkstille.

Nun scheint diese aber gebrochen zu sein. Am Rande eines Charity-Boxkampfes soll der Panik-Rocker Udo Lindenberg seinem langjährigen Freund angeboten haben, über die Probleme zu Sprechen. Eddy Kante zur „Bild“-Zeitung: „Wir werden schnacken, schnacken, schnacken und unsere Differenzen lösen.“

Das Buch „In meinem Herzen kocht das Blut“ von Eddy Kante war eigentlich bereits für den 1. Oktober angekündigt. Jetzt ist die Veröffentlichung laut Medienbericht auf unbestimmte Zeit verschoben. Anscheinend waren Lindenberg die Details aus einer Zeit, in der Eddy Kante in Diebstahl, Schlägereien und Schutzgelderpressung verwickelt war, zu pikant. Dagegen hat Kante, der aus Hagen stammt und mit bürgerlichem Namen Frank heißt, nie ein Geheimnis aus seiner verpfuschten Jugend gemacht. Noch am Anfang dieses Jahres erzählte er dem Abendblatt freizügig, wie sein Leben vor Udo Lindenberg ausgesehen hat: Wie er von seinem Stiefvater grün und blau geprügelt wurde, wie er deshalb früh sein Zuhause verließ, sich einer Rockergang anschloss, bald darauf auf die schiefe Bahn geriet und schließlich im Gefängnis landete.

Eddy Kante hatte immer von einer Freundschaft mit dem Star geträumt, sich den Namenszug seines Idols auf den linken Oberarm tätowieren lassen. Lindenberg nannte Kante in einem Interview einmal seinen "persönlichen Resozialisierungsfall". Immer wieder betonte Kante, wie dankbar er dem Rockstar für diese zweite Chance im Leben sei. Zumal mit ihr auch sein gesellschaftlicher Aufstieg einherging. Im Sog des Stars wurde Kante selbst zur Kultfigur, spielte in TV-Serien wie dem "Großstadtrevier" mit oder wurde für Theaterrollen (Lord von Barmbek) gebucht. Dabei kultivierte er sein Image als harter Typ mit trauriger Vergangenheit, der schwere Ringe trägt, auffällige Autos fährt und seine Mutter früh verlor.

Das enge, fast brüderliche Verhältnis ist nun offenbar kaputt. "Das ist mehr als traurig", sagt Eddy Kante vor einer Woche. Und es klingt fast wie eine Lied-Zeile seines ehemaligen Freundes, als er anfügt: "Das tut weh, das tut richtig weh".