Hamburgs Alt-Bürgermeister gab dem 36 Jahre jüngeren Lukas F. bereits vor fünf Wochen sein „Ja“-Wort. Gefeiert habe das homosexuelle Paar im kleinen, privaten Rahmen, bestätigte von Beust dem Abendblatt.
Hamburg. Ole von Beust, bis 2010 neun Jahre lang Erster Bürgermeister von Hamburg, hat geheiratet. Der 58-Jährige gab seinem langjährigen Lebensgefährten Lukas F. bereits vor rund fünf Wochen auf dem Standesamt sein „Ja“-Wort, wie der CDU-Politiker dem Hamburger Abendblatt bestätigte.
Laut „Bild“ hatte das Paar im kleinen, privaten Rahmen gefeiert. Kennengelernt hatte von Beust seinen 36 Jahre jüngeren Partner im Jahr 2009, als der damalige Schüler F. ein Praktikum im Rathaus der Hansestadt absolvierte.
Ein erstes öffentliches Bekenntnis zu seinem jetzigen Ehemann hatte der Politiker im September 2010 mit einem gemeinsamen Auftritt in einer Hamburger Armani-Boutique abgegeben. Kurz zuvor war von Beust als Bürgermeister zurückgetreten.
Von Beusts Vater übernahm Outing
Nach Außen schirmt von Beust sein Privatleben weitestgehend ab. Der frühere Bürgermeister betonte jedoch stets, seine Homosexualität im privatem Rahmen offen zu leben. Privates gehöre aber generell nicht in die Öffentlichkeit, sagte er einmal.
Dass von Beust homosexuell ist, machte Skandalpolitiker Ronald Schill im Jahr 2003 publik, indem er den damaligen Bürgermeister mit einer vermeintlichen Beziehung zu Justizsenator Roger Kusch zu erpressen versuchte. Bei der folgenden Bürgerschaftswahl erhielt die CDU die absolute Mehrheit.
Das Outing übernahm schließlich von Beusts Vater Achim Helge, der in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ die Homosexualität seines Sohnes öffentlich machte. Mit „Herzklopfen“ sei er damals zum Briefkasten gegangen, um die Sonntagszeitung mit seinem Outing zu holen, bekannte er später.
Von Beust war von 2001 bis 2010 Erster Hamburger Bürgermeister, während dieser Zeit führte er auch die erste schwarz-grüne Koalition auf Landesebene. Er gehört zu den Befürwortern der Homo-Ehe, die in seiner eigenen Partei umstritten ist. Dafür kritisierte er die CDU bereits mehrfach auch öffentlich.