In den nächsten Tagen kann man sich im größten Weingarten unter freiem Himmel amüsieren. 17 Tage ist dieser auf dem Rathausmarkt.
Altstadt. Etwas erschrocken wirkte eine Besucherin des Stuttgarter Weindorfs gestern, als sie plötzlich angesprochen wurde. "Ha, Ihr Glas, des isch ja ganz leer", erkannte da eine schwäbische Bedienung, die der verdatterten Hamburgerin souverän und ungefragt Riesling nachschenkte. Da zog dann doch ein Lächeln über das Gesicht der Trinkenden, deren Temperament Schluck für Schluck zurückkehrte.
Diese und weitere Begegnungen der anderen Art werden sich wohl in den nächsten 17 Tagen im größten Weingarten unter freiem Himmel auf dem Rathausmarkt zutragen, wenn sich Süddeutsche und Hanseaten zur Völkerverständigung treffen. Und das bereits zum 26. Mal, wie Weindorf-Chef Fritz Mutter gestern in seiner Eröffnungsrede stolz betonte und nach dem frei gedichteten Ländle-Motto "Wein und Weib - stärkt den Leib" fröhlich "die charmanten Damen", Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin Dorothee Stapelfeldt (SPD), begrüßte. Veit versuchte sich in ihrer Rede an schwäbischer Mundart und prostete mit ihrem Schoppen fix den Gästen des kleinen Zelts zu. Spätestens ab da hieß es "ein Schlückle in Ehre kann koiner verwähre". Dazu der Duft von Maultäschle, Fleischkäs und Flammkuchen, ein kühles Viertele Trollinger. Proschd!