„Wir überbringen das tiefste Beileid der Spanier für die Todesfälle infolge der EHEC-Epidemie“, so der Thronfolger bei einem Festakt in Hamburg.
Hamburg. Spaniens Kronprinz Felipe hat bei einem Besuch mit seiner Frau Letizia am Donnerstag in Hamburg der Opfer der EHEC-Epidemie gedacht. „Wir überbringen das tiefste Beileid der Spanier für die Todesfälle infolge der EHEC-Epidemie“, sagte der Thronfolger bei einem Festakt zur Einweihung des Kulturinstituts Instituto Cervantes in der Hamburger Altstadt. „Die Prinzessin und ich fühlen mit den Familien und den Betroffenen.“ Er verwies auch auf die Probleme der spanischen Gemüsebauern. „Es war eindeutig nicht auf unsere Produkte zurückzuführen“, sagte der 43-Jährige. „Ich bin mir aber sicher, dass unsere Beziehungen starke Beziehungen sind, die in der Lage sind, mit Erfolg Probleme zu überwinden.“ Hamburgs Gesundheitsbehörde hatte im Zusammenhang mit EHEC vor dem Verzehr von spanischen Gurken gewarnt.
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EHEC-Erreger: Neue Spur führt nach Ägypten
Stammt der für die EHEC-Ausbrüche in Deutschland und Frankreich verantwortliche Erreger aus Nordafrika? Es gibt eine neue Spur. Bockshornkleesamen aus Ägypten spielten bei beiden Ausbrüchen eine Rolle, erklärten die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und das Europäische Zentrum zur Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC).
Zwar gebe es noch immer zahlreiche Unklarheiten, ob der Samen tatsächlich Auslöser sämtlicher EHEC-Erkrankungen sei. Doch in dem gemeinsam vorgelegten Bericht hieß es weiter, dass 2009 aus Ägypten importierte Bockshornkleesamen offenbar an dem Ausbruch in Frankreich, 2010 importierte Samen offenbar an dem Ausbruch in Deutschland beteiligt gewesen seien. Dies erkläre allerdings nicht den EHEC-Toten in Schweden, wo Sprossen keine Rolle gespielt hätten.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) registrierte 47 Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit dem gefährlichen Darmkeim. In Frankreich wurde über acht Fälle von EHEC-Erkrankungen berichtet. Sieben Menschen werden in Bordeaux im Krankenhaus behandelt, ein Patient wurde bereits entlassen. In 15 Ländern wurden weitere 119 EHEC-Fälle bekannt, deren Ursprung auf eine Sprossenfarm in Deutschland zurückgeführt wurde.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO betrachtet den EHEC-Ausbruch in Frankreich separat. Sie räumte allerdings ein, dass von den acht Fällen in Frankreich drei die gleichen Bakterienstämme wie in Deutschland aufwiesen. Das klinische Bild bei den französischen Fällen ähnele dem in Deutschland.