Wakeboard, Surfen, Stand Up Paddling – Wassersport geht auch in der Stadt. Wo, sagt Alexandra Maschewski

Hast du keine Gelegenheit, in den großen Ferien ans große Meer zu fahren? Macht doch nichts, denn auch in der Stadt kann man diverse Wassersportarten ausprobieren. Dass Hamburg eine Seglerstadt ist, weißt du ja. Was es sonst noch gibt, erfährst du hier.

Ski und Board

In und um Hamburg gibt es verschiedene Wasserskianlagen, eine davon liegt in Norderstedt. Kinder ab acht Jahren können sich hier eine Runde über den Stadtparksee ziehen lassen. „Entscheidend sind nicht in erster Linie das Gewicht oder die Größe, sondern die Frage, ob man gut schwimmen kann oder nicht“, sagt Geschäftsführerin Anne Rumpel, die übrigens selbst als Schulkind zum ersten Mal auf Wasserskiern stand. So eine Runde auf dem See koste schon Kraft, und sie erfordere überdies einen gewissen Überblick über die 900 Meter lange Strecke. Allen Kindern empfiehlt Anne Rumpel deshalb, einen der zweistündigen Anfängerkurse zu besuchen. „Wasserski bietet in der Regel schneller Erfolgserlebnisse, weil man besser das Gleichgewicht halten kann.“ Komplizierter sei es dann etwas später, auch Kurven zu fahren.

Anne Rumpel betont dies, da auch das sogenannte Wakeboard seit ein paar Jahren immer beliebter wird. Dabei handelt es sich um ein Brett, dem Snowboard vergleichbar, das unter die Füße geschnallt wird, um über das Wasser zu gleiten. „Man steht quasi verdreht zur Fahrtrichtung – der Start ist fast das Schwierigste“, sagt Anne Rumpel. Allerdings gebe es für Anfänger Bretter, die etwas leichter seien als die der Könner – für den besseren Auftrieb. „Nach so einem Kurs sind dann alle glücklich und schlafen besonders gut.“

Mitzubringen ist außer Badesachen und Duschutensilien nichts zur Wasserskianlage Norderstedt, die es dort seit rund zwei Jahren gibt. Neopren-Anzug und Weste bekommt man vor Ort geliehen. „Helme gibt es natürlich auch. Pflicht sind diese allerdings erst, wenn man so gut ist, dass man auch über Hindernisse fahren kann.“ Wer keine Zeit hat, einen Kurs zu belegen, der muss sich keine Sorgen machen: Während der normalen Öffnungszeiten, zu denen oft auch Kindergeburtstagsgruppen zu Gast sind, ist immer jemand da, der sich besonders um Neulinge kümmert.

Windsurfen auf dem See

Wer meint, dass man Windsurfen bloß am Meer lernen kann, der irrt. „Da man bei uns am Oortkatensee das Ufer nicht laufend erreichen kann, ist man von Anfang an auf die richtige Technik angewiesen“, sagt Nils-Christian Eitz, Geschäftsführer von Windsurfing Hamburg. Auch hier gilt als Voraussetzung, dass man richtig gut schwimmen kann, als Einstiegsalter nennt Nils-Christian Eitz sieben oder acht Jahre.

Wer einen Ferienpass hat und noch einen Platz ergattern kann, der hat die Möglichkeit, für 100 statt 140 Euro an einem zwölfstündigen Anfängerkurs teilzunehmen (Leihanzug 20 Euro). „Pro Lehrer gibt es acht Schüler“, sagt der Wassersportfachmann, der zusammen mit seinen Kollegen von April bis Oktober Surf-Kurse anbietet. Er ist zufrieden mit der Nachfrage: „Das Interesse am klassischen Windsurfen wird wieder größer.“

Wenn du später auch im Ausland Material ausleihen möchtest, dann ist der VDWS-Juniorschein (25 Euro Prüfungsgebühr) das Richtige. Das Kürzel steht für Verband Deutscher Windsurfing und Wassersportschulen.

Was ist eigentlich SUP?

Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich der Trendsport Stand Up Paddling. Bestimmt hast du auch schon einmal jemanden mit einem Paddel auf einem „Surfbrett“ stehen sehen und bist neugierig geworden. Wer auch einmal probieren möchte, wie gut es um die eigene Balance bestellt ist, der hat Glück, denn als Grundvoraussetzung nennt Victor Droemer vor allem eines: Spaß! Der 28-Jährige ist Trainer bei SUPco im Stadtpark. Seine Firma bietet auch Kurse auf der Alster an.

Eine Altersbegrenzung gebe es nicht beim SUP, gute Schwimmfähigkeiten seien selbstverständlich Pflicht. „Kinder unter zwölf müssen in Begleitung der Eltern sein, alle unter 18 müssen eine Weste tragen.“ Für Kinder werden Einführungskurse angeboten, besonders beliebt sind zurzeit auch die Familienkurse am Wochenende. „Und die Kindergeburtstage, bei denen bis zu zehn Kinder anderthalb Stunden mit zwei Trainern unterwegs sind.“

Speziell für die Kleinen werden auch etwas kleinere Bretter bereitgestellt. Teilweise sind diese sogar aufblasbar, damit sie sich einfacher tragen lassen. Und auch, wenn die Schüler anfangs meist fürchteten, ins Wasser zu fallen, so weiß Trainer Victor eines ganz sicher: „Sobald sie das Wasser an den Füßen spüren, möchten sie irgendwann auch reinspringen. Und die meisten tun das dann auch.“