Hamburg. Fesselnd erzählt Claire Douglas in „Girls Night“ von einer mysteriösen Autofahrt, die das Leben in einer Kleinstadt komplett verändert.

Die britische Bestsellerautorin Claire Douglas erzählt in ihrem aktuellen Thriller „Girls Night“ (Dt. v. Ivana Marinovic, Penguin, 16 Euro) von einem großen Rätsel. Einem Rätsel, das seit 20 Jahren ungelöst ist. Damals waren vier junge Mädchen im Auto unterwegs gewesen, von der neuen Bar im Nachbarort wollten sie zurück nach Hause, die Stimmung war gut, drei von ihnen waren ein wenig betrunken, sie lachten, sie waren glücklich, dann setzte der starke Regen ein.

Die Landstraße, auf der sie fuhren, wurde von den Einheimischen Devil’s Corridor genannt, unheimliche Geschichten rankten sich um den Weg, Menschen verschwanden offenbar spurlos, so sagte man damals. Mitten durch den Wald führte diese lange Straße. Und plötzlich stand ein Mann im gleißenden Licht der Scheinwerfer, Olivia, die Fahrerin, verlor die Kontrolle über das Fahrzeug – und dann wurde alles schwarz. Als die junge Frau einige Zeit später wieder zu sich kommt, ist sie allein, schwer verletzt, eingeklemmt im Fahrzeuginneren, die drei Freundinnen sind verschwunden. Und bleiben es auch. Für Olivia beginnt ein Albtraum.

Hamburger Krimifestival: Claire Douglas – eine Britin, die uns das Gruseln lehrt

20 Jahre später macht sich die Journalistin Jenna aus Manchester auf, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, das dunkle Rätsel endlich zu lösen, das noch immer drückend über der Kleinstadt hängt. Und das vor allem Olivia, die mutmaßlich einzig Überlebende, belastet. Olivia aber möchte mit der Vergangenheit eigentlich nichts mehr zu tun haben. Doch Jenna bleibt hartnäckig, sie wittert die große Story für ihren Podcast – fördert anfangs allerdings mehr neue Fragen als Antworten zutage. Und nicht allen Einwohnern gefallen die Fragen, die sie stellt.

Als Jenna langsam das Vertrauen von Olivia gewinnt, scheint sich der Wind zu drehen. Doch die Journalistin ahnt nicht, in welcher Gefahr sie schwebt. Und dass sie nicht jedem, der sich ihr gegenüber freundlich zeigt, auch trauen darf.

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Claire Douglas erzählt ihre spannende und atmosphärisch dicht geknüpfte Geschichte mit vielen unverhofften Wendungen, sie lässt sich Zeit, die Spannung zu entwickeln, bleibt dabei immer ganz nah an den Figuren. Beste britische Thrillertradition.

Die Autorin liest zur Eröffnung des 17. Hamburger Krimifestivals, Di 5.11., 19.30, Musik: Joja Wendt, Dt. Stimme: Anne Schäfer, Kampnagel (Busse 17, 172 Jarrestraße), Jarrestraße 20, Karten zu 24,-/20,- (erm.) bei Heymann, in der HA-Geschäftsstelle, Gr. Burstah 18-32, T. 040/27 09 49 49 und unter www.krimifestival-hamburg.de

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