Hamburg. Hamburger Hip-Hopper begeistern nicht nur die Kinder. Am Sonntag geht das Heimspiel mit dem zweiten von insgesamt drei Konzerten in die Verlängerung.
- Deine Freunde feiern große Party vor begeistertem Publikum
- Zum Auftakt im Stadtpark gab‘s gleich einen feurigen Zwischenfall
- Sonntagabend 18 Uhr geht das Heimspiel dann in die Verlängerung
Ab einem gewissen Alter sind Eltern ja durchaus peinlich. Die meisten Kinder, die am Freitagabend im Stadtpark zusammenkamen, waren allerdings noch nicht in dem Alter, ihre Eltern peinlich zu finden. Glücklicherweise. Denn die Mütter und Väter gingen zu den eingängigen Songs von Lukas Nimschek, Florian Sump und Markus Pauli, besser bekannt als Deine Freunde, mindestens genauso ab, wie die, für die die Songs eigentlich geschrieben wurden.
Und die, die die Tanzeinlage ihrer Eltern nicht sehen wollten, konnten einfach in den extra dafür vorgesehenen Kinderbereich verschwinden, der bei jedem der Konzerte der Hamburger Band eingerichtet ist. Alle kleinen Besucher des Konzerts erhielten am Eingang ein Band, auf dem der Name und die Telefonnummer notiert wurden – nur dann durften sie in den Innenbereich direkt vor der Bühne.
Deine Freunde: Konzert im Hamburger Stadtpark – wenn sogar die Eltern ausrasten
Die Ordner, die überall auf dem Gelände unterwegs waren, kontrollierten das genau. Lief ein Kind allein umher, wurde es sofort angesprochen, ob es Hilfe brauche. „Wir sind die einzige Band weltweit, bei deren großen Konzerten auch Erzieher und Pädagogen im Einsatz sind. Die sind nur dafür zuständig, dass Kinder und Eltern sich wohlfühlen“, hatte Nimschek schon vor einiger Zeit im Abendblatt verraten.
So viel zum ausgeklügelten Kinderkonzept der Band. Aber zurück zum Konzert. Gut eineinhalb Stunden lang sangen und tanzten Deine Freunde am Freitagabend auf der Bühne im Stadtpark – und ließen keinen ihrer größten Hits aus. „Heute sind wir noch alle frisch“, rief Nimschek in die Menge zu Beginn. Drei ausverkaufte Konzerte spielt die Band, dieses war das erste.
Für einen kleinen Zwischenfall beim Stadtpark-Konzert sorgte Sänger Lukas Nimschek
Die großen und kleinen Zuhörer waren begeistert. Der Innenbereich tobte, bei vielen Liedern zeigte sich das gemischte Publikum komplett textsicher. Ob bei „Deine Mudder“, „Quatsch mit Sauce“, „Aua“, „Hausaufgaben“, „Schokolade“ oder „Wieder deine Freunde“.
Für einen kleinen Zwischenfall, der zum Glück glimpflich ausging und eher für Lacher sorgte, war Nimschek nach etwa einer Stunde verantwortlich. Vor lauter Begeisterung missachtete er die extra gezogenen weißen Sicherheitslinien auf der Bühne und kam so den Feuerfontänen zu nahe. „Sind meine Augenbrauen noch da?“, fragte er Sump lachend. Und als der ihn beruhigte, rief er: „Aber meine Nasenhaare sind nun definitiv jetzt weg.“
Die Hamburger Band Deine Freunde gibt es seit mittlerweile 13 Jahren
Deine Freunde gibt es mittlerweile seit 13 Jahren. Das Erfolgsrezept der Band ist es, wie sich auch an diesem Abend gezeigt hat, Musik für Kinder und ihre Eltern zu machen. Immer wieder greifen sie Themen auf, die den Alltag der Kinder betreffen. Da wären zum Beispiel die nervigen Hausaufgaben, die Grausamkeit vieler Märchen, die schlechten Witze mancher Väter oder der Perfektionierungsdrang einiger Eltern. „Ich finde ihre Texte wirklich gut“, sagte am Freitagabend so auch ein Junge. „Fast alle kann ich mittlerweile auswendig.“
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Und auch wenn die Jungen und Mädchen auf den Konzerten wirklich jung sind, einige von ihnen extrem jung, nehmen sie ihre kleinen Fans ernst. Begegnen ihnen auch während ihrer Moderationen auf einem Konzert immer auf Augenhöhe und schaffen es auf liebevolle Art vor allem, sich über sich selbst lustig zu machen. So auch an diesem sommerlichen Abend. Das honorierten die Fans mit einer riesigen fröhlichen Party, vermutlich der bisher größten Kinderparty des Jahres in Hamburg.
Riesige Schlangen am Merchandising-Stand für Pullis und T-Shirts
Ach ja, die größte Schlange gab es schon während des Konzerts am Merchandising-Stand der Band. Nach dem Ende des Konzerts wuchs sie sogar noch weiter an. Selbst bei großen internationalen Popstars sieht man so etwas nicht. Es schien, als wolle fast jedes Kind eine Erinnerung an diesen besonderen Abend mit nach Hause nehmen. Zu Recht.