Hamburg. Die Schriftstellerin und Hamburger Ehrenbürgerin wurde für ihr Engagement im Südosten Afrikas geehrt. Was sie dort alles leistet.

„Selbstlos dienen“ ist einer der zentralen Grundsätze der Rotary Clubs in aller Welt. Kirsten Boie, Schriftstellerin und Hamburger Ehrenbürgerin, ist so ein selbstloser Mensch. Seit fast 15 Jahren engagiert sich die bescheiden auftretende Autorin gemeinsam mit ihrem Mann Gerhard Grotz für Waisenkinder in Eswatini, dem früheren Swasiland. Das Königreich im Südosten Afrikas gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und hat die höchste HIV-Infektionsrate weltweit.

Boie hat dort seit 2007 die Initiative „Hand in Hand Swasiland“ unterstützt und 2014 die Möwenweg-Stiftung gegründet. 3000 Waisenkinder und Kinder aus bitterarmen Familien betreut die Stiftung mit einem täglichen Essen, medizinischer Versorgung und Vorschulerziehung.

Kirsten Boie erhält Auszeichnung im Hotel Atlantic

Für dieses Engagement, das sie aus den Erträgen ihrer Kinder- und Jugendbücher finanziert, wurde ihr jetzt im Hotel Atlantic die Paul-Harris-Medaille verliehen – jedoch nicht vom hiesigen Rotary Club Hamburg Steintor, sondern von der Sektion in Mbabene. Die Hamburger Rotarier hatten lediglich die Verleihung stellvertretend für ihre afrikanischen Kollegen ausgerichtet.

Die Anwesenden zeigten sich bei der Feierstunde tief betroffen von Boies Schilderungen der verheerenden Armut in dem kleinen Land, in dem 63 Prozent der Einwohner mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen müssen. „Litsemba“, übersetzt „Hoffnung“, heißt das von der Möwenweg-Stiftung initiierte Programm, in dem elf hauptamtliche und 550 ehrenamtliche Mitarbeiter arbeiten, in der Mehrzahl Frauen.

Kirsten Boie reist mehrmals im Jahr nach Afrika

Zweimal im Jahr reisen Boie und ihr Mann ins südliche Afrika, um ihr Projekt voranzubringen. Unter anderem haben sie für Winterkleidung und für die Aufstellung von 5000-Liter-Wassertanks gesorgt. Durch den Krieg in der Ukraine und Streichungen von Lebensmitteln durch das World Food Programme hat sich die Versorgung der Kinder noch einmal verschlechtert.

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„Es herrscht Mangel an Weizen und Mais, die medizinische Versorgung ist desolat, die Kinder leben in Hütten ohne Matratzen und Decken, Strom gibt es nicht“, beschreibt Boie die größten Probleme in dem bitterarmen Land.

Die Stiftung: www.moewenweg-stiftung.de