Hamburg. Gemeinsamer Auftritt auf Kampnagel. „Where have all the Flowers gone“ ist etwas Neues, dass von der großen Magie des Tanzes lebt.

Am Ende zeigt sich wieder einmal, die Magie des Tanzes. Sie ist spürbar über Grenzen und Sprachbarrieren hinweg. Sie kann Tanzschaffenden in der Fremde eine Heimat bieten.

Erneut haben sich neun Tänzerinnen und Tänzern des Ukrainischen Nationalballetts mit sieben weiteren des Hamburg Balletts John Neumeier zusammengetan, um gemeinsam einen Abend auf Kampnagel zu kreieren. „Where have all the Flowers gone“ ist wie schon der Vorläufer Ende April „For the Air that we Breathe” ein mehrteiliger Abend.

Experimentelle Choreografie – meisterhaft geboten

Die Choreografie „Quatro“ zur auf und ab wogenden Musik von Milko Lazar hat Edward Clug vor einiger Zeit extra für das Ukrainische Nationalballett geschrieben. Zwei Paare trippeln neben- und umeinander, halten einander, umarmen sich, stoßen sich weg.

Zwischendurch wechseln die Partner, die Männer treffen sich zum synchronen Pas de Deux mit ausladenden Bewegungen, später auch die Frauen. Eine spannungsgeladene, experimentelle Choreografie, meisterhaft geboten.

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Erneut wird das im April uraufgeführte „Requiem“ präsentiert. Zu den düsteren Klängen von Henryk Mikołaj Górecki geht es um Abschied – vielleicht eines Soldaten – um Trennung auf unbestimmte Zeit.

Paar mit großer Intensität innerhalb eines fantastischen Ensembles

Mit großer Intensität tanzen Giorgia Giani und Mykyta Sukhorukov als Paar innerhalb eines fantastischen Ensembles. Es ist dramaturgisch klug, danach mit der Choreografie „Um Mitternacht“ von John Neumeier in eine größere Introspektion und Stille zu kommen.

Zu Mahlers wunderbaren Rückert-Liedern begeistern erneut der fluide Mykyta Sukhorukov und die grazile Olena Karandieieva. Sie kommen der Welt abhanden – doch ihre Verbundenheit überdauert zu dem versöhnlichen „Liebst du um Schönheit“. 

Hier wachsen Tanzschaffende zusammen und kreieren gemeinsam etwas Neues, das von der Magie des Tanzes lebt – und doch weit über ihn hinausweist.

Where Have All The Flowers Gone” 28.6., 19.30, Kampnagel, Jarrestraße 20-24, Kartenunter T. 27 09 49 49; www.kampnagel.de