Hamburg. Das Thalia-Nachtasyl und Nail Doğan laden in einen neuen Livestream-Salon, der am Donnerstag erstmals sendet.

Der Titel klingt ein wenig wie Geheimsprache: Am Donnerstag startet im Thalia-Nachtasyl, der Theaterbar unter dem Dach des Hauses am Alstertor, das neu erfundene Livestream-Format „Salon Tülüfülükülümülü“. Nil Tülüfülükülümülü alias Nail Doğan lädt künftig einmal im Monat zwei Gäste zum Denken, Diskutieren, Singen, gemeinsam Kunst machen – „irgendein Zwischending“, heißt es in der Ankündigung.

Alles geht, alles ist offen. Gastgeber Nail Doğan dichtet selbst (auf Deutsch, Türkisch und Englisch), im vergangenen Jahr gewann er den Lyrikpreis und den „taz“-Publikumspreis des renommierten „Berliner Open Mike“-Wettbewerbs. Was er vorhat? Um das herauszufinden, hilft vermutlich nur: einschalten.

Hamburger Abendblatt: Salon Tülüfülükülümülü – wie schnell stand dieser Titel fest, und können ihn am Theater schon alle auswendig?

Nail Doğan: Tülüfülükülümülü habe ich eine gewisse Zeit als Pseudonym genutzt. Bis es aber nun zum Namen des Projektes wurde, war es ein langer Weg, weil man manchmal vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht. Einige können ihn schon auswendig. Andere stottern, taumeln, wackeln, stecken fest im Ü.

Sie selbst sind Dichter, hier treten Sie als Gastgeber im Nachtasyl auf. Was ist Ihre Rolle?

Doğan: Tülüfülükülümülü ist ein gastgebender Dichter und ein dichtender Gastgeber.

Wen laden Sie ein, wer sind Ihre Gäste, wer passt in den Salon Tülüfülükülümülü?

Doğan: Alle die das Gefühl haben, nicht zu passen, manchmal nicht zu passen, hin und wieder nicht zu passen, passend gemacht zu werden oder passen zu müssen – vielleicht passen die in den Tülüfülükülümülü-Salon. Am ersten Abend werden Lia Şahin und Ella Essien zu Gast sein.

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Welche Zielgruppe stellen Sie sich vor?

Doğan: Viele Ziele. Keine Gruppen. Das Wort „Zusammenbringen“ ist ein sehr schönes Wort.

Livestream: „Salon Tülüfülükülümülü“, Do, 20 Uhr, auf thalia-theater.de, Eintritt frei