Hamburg. Beim Kultursommer wird auch getanzt: 620 Menschen kamen zu „Baltic Soul in the Park“ im Stadtpark und groovten drei Stunden lang.

„Summer of Soul“ heißt eine Dokumentation auf Disney+, die an das „Black Woodstock“ 1969 in New York erinnert: Stevie Wonder, Nina Simone, Sly & The Family Stone, B.B. King und viele weitere spielten damals kostenlos in einem Park in Harlem, und die sensationellen Ton- und Bildaufnahmen lagen 50 Jahre lang unbeachtet in einem Keller. Ein absolutes Fest für Soulfans.

Mit funky Festen sieht es ja ansonsten auch eher mau aus seit vielen Monaten. Aber am Sonntag gab es so einen Lichtschein am bewölkten Horizont im Hamburger Stadtpark. Die „Baltic Soul in the Park“-Party lud zum Tanzen vor die Stadtparkbühne, eine seltene Gelegenheit – entsprechend schnell waren die 1000 kostenlosen Reservierungstickets vergriffen. Leider hatte nicht jeder die gebuchte Gelegenheit wahrgenommen, das Wetter war über den Tag nicht sehr einladend. Aber am Abend schien die Sonne und 620 Soulschwestern und Soulbrüder machten es sich auf den Sitzplätzen gemütlich, drei Stunden Soul, Jazz, Funk, Disco und Hip-Hop aus 50 Jahren erwartend.

Um 22 Uhr Feierabend im Hamburger Stadtpark

Nach jeweils drei Songs wechselten sich die fünf DJs Dan D., Saudi, Mirko Machine, Supergid und Crout ab mit Hits und Raritäten, und doch dauerte es eine Weile, bis das Publikum in Bewegung kam. Aber letztlich konnte niemand den Liedern und Remixen von Stevie Wonder, Otis Clay, Jackson Sisters, Gwen McRae, Coke Escovedo, Aiff oder Ante Perry lange widerstehen. Hier und da beeindruckten ganze Besucherreihen mit Linedance-Choreographien – soweit es die Coronaregeln zuließen.

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Wie auch bei den Stadtpark-Konzerten war um 22 Uhr Feier-Abend. Aber es war ein toller Vorgeschmack auf den nächsten „Baltic Soul Weekender“ am Weissenhäuser Strand. Geplant ist er vom 26. bis 28. November; mal sehen, ob dieser Winter of Soul stattfinden kann.