Hamburg. Der Berliner Sänger und Songschreiber überzeugte mit viel Gefühl und Humor im Kiezclub. Nur mit seinem Namen hadert er noch.

„Hamburg ist ganz wichtig für mich, hier ist meine zweite Heimat“, erklärt Philipp Dittberner direkt zu Beginn seines Konzertes am Freitag im Gruenspan. Und ein Blick in den Saal im Kiezclub auf der Großen Freiheit zeigt, dass er den Hamburgern ebenfalls wichtig ist: ausverkauft. Knapp sechs Wochen vor dem Auftritt erschien das neue Album „Alles ist ein Augenblick“ des Berliner Singer-Songwriters, und den Augenblick im Gruenspan genießt er sichtlich.,

Dazu passt auch das neue Lied „Hier, in dieser Stadt“, das allerdings Dittberners Großmutter gewidmet ist und inspiriert wurde von Omas Lieblingssängerin Hildegard Knef und ihrem Klassiker „In dieser Stadt“. Es folgt „Erinnerung“, ebenfalls vom neuen Album und bereits von den Fans auswendig mitgesungen.

Konzert im Gruenspan: Dittenberner, Dittmeier oder Tittenberger?

Dabei ist der Name Dittberner noch nicht so geläufig, wie er es sich nach bereits drei Alben wünschen würde. Mit Leichtigkeit hält er den Kontakt zwischen sich und Publikum aufrecht, stellt immer wieder Fragen oder erzählt humorvolle Anekdoten wie die Frage zu seinem Nachnamen: „Freitag gehen wir zu Philipp Dittmeier.“ Das ist das Dilemma, das sich durch die Karriere des Künstlers zieht: die immerwährende Frage, wie genau er denn eigentlich heiße.

Dittberner erzählt von den verschiedenen Variationen, die mit seinem Nachnamen kreiert wurden. „Meine Top drei sind wie folgt: Platz drei der Dittmeier, Platz zwei Dittenbrenner und unangefochten auf Platz eins der Tittenberger.“ Damit man sich den Namen endlich besser merken kann, hat Philipp sich den selbstironischen Tour-Titel „Ditt (Bär) ner Tour 2024“ überlegt, genauso wie sein Fanartikel-Design, auf dem in der Mitte des Tournamens ein Bären-Emoji zu sehen ist.

Als dann „Wolke vier“ erklingt, kommt endlich der Song, dem alle Fans entgegengefiebert haben. Von den ersten Klängen an wird mitgeklatscht. Es ist die Single, mit der er den Durchbruch schaffte und die 2015 die Top Ten der deutschen Singlecharts erreichte. Für den Song „Nur beste Freunde“ bringt Dittberner die Künstlerin Kati K mit auf die Bühne, mit der er auch auf seinem neuen Album den Song gemeinsam singt. Das Publikum ist begeistert.

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„Wenn ich auf Englisch singe, fühle ich mich wie ein Kind, bei dem die Eltern vergessen haben, dass heute Fasching ist, und ich muss trotzdem in die Kita.“ Mit Ausschnitten aus den gecoverten Songs wie „Take On Me“ von a-ha oder „Sweet Caroline“ von Neil Diamond sorgt Dittberner für beste Stimmung im Gruenspan. „In deiner kleinen Welt“ beendet das Konzert nach 100 Minuten, und mit der Liedzeile „Und du drehst dich“ fordert Philipp alle auf, sich ebenfalls zu drehen. Der einzige Moment, in dem ihm das Publikum den Rücken zuwendet.