Hamburg. Delmenhorsterin kommt mit Vorweihnachts-Hits, Anastacia mit der „Night Of The Proms“ –auch in kleineren Hallen geht‘s rund.

Stefan Reckziegel, Tino Lange, Vera Fengler und Sophia Schirojan

Alle Jahre wieder gastiert der Tross mit (Alt-)Stars und „Proms“ im Dezember zweimal in Hamburg, und Sarah Connor singt schon zwei Tage zuvor in der Barclays Arena. Auf Kampnagel feiert die Hamburger HipHop Academy 50 Jahre Rap und mehr, das Aelita Musiktheater bringt eine Märchen-Alternative in mehrere Stadtteile, im Kultur-Institut ist Jazz aus Spanien angesagt, im Museum für Kunst und Gewerbe Kunst aus Ostasien und in Bergedorf deutsch-deutsche-Geschichte auf Schwarz-Weiß-Fotos zu sehen. Dazu kommt Filmheld Willy Wonka neu ins Kino. Unsere Auswahl:

Kultur-Tipps Hamburg: Sarah Connor mit weihnachtlichen Liebesgrüßen in der Barclays Arena

Dass die Sängerin Sarah Connor genauso heißt wie die weibliche Hauptfigur in den „Terminator“-Filmen, ist eigentlich nicht mal unpassend. Auch die vor 20 Jahren mit englischen Standard-Pop-Nummern („From Sarah With Love“) populär gewordene Delmenhorsterin ist nicht kleinzukriegen, sie kommt immer wieder zurück, stärker denn je. Seit sie auf „Muttersprache“ (2015) und „Herz Kraft Werke“ (2019) auf Deutsch sang, ist sie erfolgreicher denn je mit zwei Nummer-eins-Alben in Folge, jeweils 150 Wochen in den Charts und Shows in den großen Arenen wie im April 2022 in der Barclays Arena. Dort ist sie auch am 6. Dezember wieder zu erleben, dieses Mal mit einer „Not So Silent Night Tour“, einer vorweihnachtlichen Hitparade durch ihre Alben „Christmas In My Heart“ (2005) und „Not So Silent Night“ (2022).

Sarah Connor Mi 6.12., 20.00, Barclays Arena (S Stellingen + Bus 380), Sylvesterallee 10, Karten ab 69,80 im Vorverkauf; www.sarah-connor.com

Was es mit der elektrischen Kristallkugel auf sich hat, zeigt das neue Stück „Alle Macht den Hexen“ vom Aelita Musiktheater. 
Was es mit der elektrischen Kristallkugel auf sich hat, zeigt das neue Stück „Alle Macht den Hexen“ vom Aelita Musiktheater.  © Aelita Musiktheater | JOACHIM WINKLER

Aelita Musiktheater bringt komisches Märchen nach Eimsbüttel und Langenhorn

Seit fast 20 Jahren ist das Aelita Musiktheater in Hamburgs Theater-Szene unterwegs, insbesondere in der Vorweihnachtszeit. „Alle Macht den Hexen“ heißt das neue Stück von Richard Koch (Buch) und Marcus Wuriltzer (Musik). Im Mittelpunkt stehen die Hexen Clothilde, Tulpenstengel und Elsbeth, die sich jede Woche in ihrem Zirkel treffen. Als Clothilde jedoch mit reichlich Sonderangeboten vom neuen Supermarkt Ikreah zurückkommt und auch eine elektrische Kristallkugel erstanden hat, kommt der große, böse Zauberer Rufelias ins Spiel. Ist die Macht mit ihm, oder können die gar nicht so bösen Hexen ihm etwas entgegensetzen? Auch wenn das Stück mit ausgebildeten Schauspielern, talentierten Kindern und mit professionellen Musikern noch ein Geheimtipp ist, verspricht es für Menschen von vier bis 84 Jahren gut eineinhalb Stunden lang Spannung und Abwechslung vom Weihnachtsstress. An den ersten beiden Advents-Wochenenden in Eimsbüttel (Hamburg-Haus und Schule Lutterothstraße) sowie am dritten Advents-Wochenende in Langenhorn.

„Alle Macht den Hexen“ ab 4 J., Sa 2.12., 14.30 und 17.00, Mo 4./Di 5.12., jew. 17.00, Hamburg-Haus Eimsbüttel (Bus 20, 25), Doormannsweg 12, Sa 9./So 10.12., Schule Lutterothstraße, Lutterothstr. 34/36, und Sa 16./So 17..12, jew. 14.30 u. 17.00, LaLi Kulturhaus, Tangstedter Landstraße 182, Karten zu 8,- (Kinder) bis 12,- (Erw.) unter www.aelita-musiktheater.de

Im Bergedorfer Schloss verzaubert ein Adventsmarkt

Weihnachten rückt näher, und Sie suchen nach originellen Geschenken? Das Bergedorfer Schloss lädt dieses Wochenende zum Stöbern und Schauen. Im festlichen Ambiente werden viele handgefertigte Schätze verkauft. Von genähten (aus Jeans-Recycling) und gestrickten (Socken) Stoffen über Kreatives aus Papier, Textilien und Holz bis zu Schmuck, Kuscheltieren und Untersetzern. Hier dürfte jeder etwas finden, egal ob für sich selbst oder als Geschenk für andere.

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Adventsmarkt im Schloss Sa 2./So 3.12., jew. 11.00–17.00, Museum für Bergedorf und die Vierlande (S Bergedorf), Bergedorfer Schlossstr. 4, Eintritt frei

Mehr als 100 Mitwirkende der HipHop Academy zeigen auf der großen Kampnagel-Bühne ihre wochenlang geprobten Performances.
Mehr als 100 Mitwirkende der HipHop Academy zeigen auf der großen Kampnagel-Bühne ihre wochenlang geprobten Performances. © Tanja Hall | TANJA HALL

50 Jahre Hip-Hop! HipHop Academy feiert auf Kampnagel

50 Jahre ist es her, dass die ersten „Blockparties“ in der New Yorker Bronx populär wurden und DJ Kool Herc anfing, dieses Genre in der Welt zu verbreiten. Ein halbes Jahrhundert voller herausragender Musik, Kultur, Fortschritt und Kunst. Aus Anlass des Jubiläums performen mehr als 100 Students (Künstlerinnen und Künstler) der HipHop Academy bei der Gala unter dem Motto „The living room – 50 Years of HipHop“ in der größten Kampnagel-Halle K6.

Die aufstrebenden Mitwirkenden interpretieren die Geschichte des Hip-Hops mit Rap, Break Dance, Graffiti sowie DJing und Gesang. In der Regie von Philipp Kaufmann, der vom Choreografen Franklyn „Slunch“ Kakyire und dem künstlerischen Leiter Ben Wichert unterstützt wird, erlebt das Publikum eine Reise durch die Zeit der vielschichtigen und weltweit größten Jugendkultur. Wer die Gala der HipHop Academy besuchen will, sollte sich für diesen Sonnabend und Sonntag schnell Tickets sichern.

HipHop Academy 50 Jahre Hip-Hop Sa 2.12., 19.00, So 3.12., 14.00, Kampnagel/Halle K6 (Bus 17, 172), Jarrestrr. 20–24, Karten zu 14,- bis 32,-; www.kampnagel.de

Das Daniel Garcia Trio aus Spanien spielt erstmals im Instituto Cervantes.
Das Daniel Garcia Trio aus Spanien spielt erstmals im Instituto Cervantes. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Ein Star des spanischen Jazz als Geschenk zum Nikolaustag in Hamburg

Für ihn sind Flamenco und Jazz Brüder. Und bei Daniel Garcia vereinen sich rhythmisches Feuer, melodischer Reichtum, harmonische Finesse und herausragende Virtuosität zu einer musikalischen Fusion auf höchstem Niveau. Der spanische Pianist aus Salamanca gilt als eine der aufregendsten Stimmen der aktuellen spanischen Jazz-Generation. Mithin ein prominenter Gast zum Nikolaus beim letzten Jazzclub „Der Verfolger“ anno 2023 im Instituto Cervantes. Mit seinen kubanischen Weggefährten, dem Bassisten Reinier Elizarde „el Negrón“, und dem Schlagzeuger Michael Olivera, will García für musikalische Interaktion sorgen, auch beeinflusst von Rock, der Musik des Nahen Ostens und gregorianischen Gesängen.

Daniel Garcia Trio Mi 6.12., 19.00, Instituto Cervantes/Chilehaus/Eingang B (U Meßberg), Fischertwiete 1, Eintritt 14,-/erm. 12,-; www.hamburgo.cervantes.es

Vielfältige ostasiatische Kunst zeigt die Ausstellung „Insipiration Japan“ im Museum für Kunst und Gewerbe.
Vielfältige ostasiatische Kunst zeigt die Ausstellung „Insipiration Japan“ im Museum für Kunst und Gewerbe. © Henning Rogge, Hamburg | Henning Rogge, Hamburg

„Inspiration Japan“: Sammlung Walter Gebhard im Museum für Kunst und Gewerbe

Mit insgesamt mehr als 14.000 Objekten gehört die Sammlung Ostasien im Museum für Kunst und Gewerbe zu den bedeutendsten Sammlungen ostasiatischer Kunst in Europa. Die befindet sich gerade in einem Erneuerungsprozess. Zum Auftakt präsentiert Sammlungsleiterin Wiebke Schaper die Ausstellung „Inspiration Japan“ mit wunderschönen Malereien aus der Edo-Zeit, buddhistischen Kalligrafien und Farbholzschnitten. Sie stammen aus der Privatsammlung Walter Gebhard, die das Museum 2021 erworben hat. Die Objekte werden in einen dynamischen Dialog zu Keramiken, Lackwaren, Bambuskörben, Metallarbeiten und Schwertschmuck aus der bestehenden Sammlung gesetzt. Im zweiten Teil der Ausstellung geben Malereien und Grafiken einen poetischen Einblick in die ästhetische Pflanzen- und Vogelwelt Ostasiens.

„Inspiration Japan“ bis 20.5.2024, Museum für Kunst und Gewerbe (U/S Hauptbahnhof), Steintorplatz, Di–So 10.00–18.00, Do 10.00–21.00, Eintritt 14,-/8,- (erm.), mkg-hamburg.de

Anastacia Lyn Newkirk aus Chicago (USA) singt bei der „Night Of The Proms“ für ihre treue deutsche Fan-Gemeinde.
Anastacia Lyn Newkirk aus Chicago (USA) singt bei der „Night Of The Proms“ für ihre treue deutsche Fan-Gemeinde. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Zwei Abende mit Anastacia und Toto bei den „Nights Of The Proms“

Als Anastacia im September mit dem Album „Our Songs“ und neu interpretierten deutschen Pop-Hits überraschte, staunten womöglich auch zwei Hamburger Pop-Promis: Die US-Amerikanerin mit großer deutscher Fan-Base sang auch Lieder von Johannes Oerding und Udo Lindenberg. Am 8. und 9. Dezember ist Anastacia auch persönlich in der Hansestadt als Gaststar der Klassik-trifft-Pop-Gala „Night Of The Proms“ in der Barclays Arena. Begleitet von einer Band sowie dem Antwerp Philharmonic Orchestra und einem Chor unter der Leitung von Alexandra Arrieche haben sich dort neben Anastacia noch Toto („Africa“, „Rosanna“), James Morrison, Aura Dione und Camouflage angesagt.

tl

„Night Of The Proms“ Fr 8.12., Sa 9.12., jew. 20.00, Barclays Arena (S Stellingen + Bus 380), Sylvesterallee 10, Karten ab 60,- im Vorverkauf; www.notp.com

Oboist Albrecht Mayer, hier mit dem English Chamber Orchestra, hat schon im Großen Saal der Elbphilharmonie gespielt.
Oboist Albrecht Mayer, hier mit dem English Chamber Orchestra, hat schon im Großen Saal der Elbphilharmonie gespielt. © Michael Rauhe | Michael Rauhe

Bei Albrecht Mayer mittendrin statt nur dabei in der Elbphilharmonie Hamburg

Bevor der vorweihnachtliche Terminstress so richtig einsetzt, einmal wirklich zur Ruhe kommen: Kaum etwas ist dafür besser dafür geeignet, als ein Konzert von Oboist Albrecht Mayer, der am 5. Dezember im Großen Saal der Elbphilharmonie zu erleben ist. Wohlig-warm wird sein Instrument bei Werken von Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach und Johann Christoph Bach erklingen; an seiner Seite: die Berliner Barock Solisten unter der Leitung von Gottfried von der Goltz. Das Konzert ist weitgehend ausverkauft, aber es gibt noch Podiumsplätze: mittendrin statt nur dabei.

Albrecht Mayer und Berliner Barock Solisten Di 5.12., 20.00, Elbphilharmonie, Großer Saal (U Baumwall, Bus 112), Platz der Deutschen Einheit, Karten zu 104,60 unter proarte.de

Der US-französische Schauspieler Timothée Chalamet spielt als Zauberer Willy Wonka die Titelrolle in der neuen Kinokomödie „Wonka“.
Der US-französische Schauspieler Timothée Chalamet spielt als Zauberer Willy Wonka die Titelrolle in der neuen Kinokomödie „Wonka“. © DPA Images | Jaap Buittendijk

Willy Wonka kommt als Titelheld mit eigenem Film neu ins Kino

Viele kennen den Zauberkünstler Willy Wonka schon aus dem Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“. In dem Werk von 2005 waren fantastische Geschichten und zahlreiche Überraschungen in Wonkas Schokoladenfabrik zu sehen. Doch wie kam Willy eigentlich zu seinem Schokoladengeschäft? Das zeigt der neue Kinofilm „Wonka“. Wir begleiten ihn auf seiner Reise beim Sammeln von Ideen und Techniken auf der ganzen Welt, um seine schokoladigen Köstlichkeiten zu verbreiten und damit die Erde zu einer besseren zu machen. Allerdings werden dem exzentrischen Willy Wonka viele Hindernisse in den Weg gelegt .Die Komödie vereint Musik, Chaos, Humor sowie emotionale Momente zu einer vielversprechenden Mischung. Die Titelrolle spielt Timothée Chalamet, bekannt aus „Dune“ und „Call Me By Your Name“, die Regie führte Paul King („Paddington“). Passend zum Nikolaustag läuft „Wonka“ als Preview im Zeise Kino 2.

„Wonka“ Preview (OmU) Mi 6.12., 20.45, Zeise Kino 2, danach Fr 22.12., 11.00, Di 26.11., 14.15, So 31.12., 14.00, jew. Zeise Kino 1 (S Altona, Bus 2, 150), Friedensallee 7-9, Karten zu 10,-/8,50 (erm.) unter www.zeise.de/

Am Übergang Horst bei Lauenburg herrschte nach der Grenzöffnung von West nach Ost in der Nacht zum Heiligabend 1989 ausgelassene Feierstimmung.
Am Übergang Horst bei Lauenburg herrschte nach der Grenzöffnung von West nach Ost in der Nacht zum Heiligabend 1989 ausgelassene Feierstimmung. © RONALD SAWATZKI | Ronald Sawatzki

Offenes Atelier in Hamburg zeigt ein letztes Mal Fotos aus vier Jahrzehnten Pressegeschichte

Es waren schon mal vier, doch auch das, was die drei verbliebenen Musketiere der Hamburger Fotografie an teilweise neu entdeckten alten Aufnahmen bis zum 9. Dezember in Bergedorf zeigen, kann sich sehen lassen und lohnt einen zweiten Blick. In der (Wander-)Ausstellung „Von gestern bis heute – eine Zeitreise durch vier Jahrzehnte Pressefotografie“ reicht das Themenspektrum der Motive von Jürgen Joost (früher „Morgenpost“ und „Welt“), Andreas Laible (Abendblatt) und Ronald Sawatzki („Bergedorfer Zeitung“, Abendblatt) von Kultur, Sport und Stadtleben bis zur Politik. So zeigt Sawatzki im „Offenen Atelier“ des CCB Bergedorf erstmals alte Bilder, die zu Wende-Zeiten noch in der DDR entstanden. Er fotografierte etwa an der alten Transitstrecke B5, als die DDR-Bürger Spalier standen, um kurz vor Mitternacht die ersten Westler zu empfangen, und auch zu Weihnachten 1989. Da wird deutsch-deutsche Geschichte bildhaft, die Förderung von der Kulturbehörde für das Projekt „Freifläche“ läuft indes zum Jahresende aus.

„Von gestern bis heute...“ bis 9.12., Sa bis Mo, jew. 13.00–18.00, Offenes Atelier des CCB Bergedorf/1. OG (S Bergedorf), Bergedorfer Str. 105, Eintritt frei