Hamburg. Regisseur Felix Bachmann gelingt eine sehr komische Inszenierung – ideal für Kinder ab fünf Jahren, aber auch ihre älteren Begleiter.

Seit dem 15. Jahrhundert ist Robin Hood eine untadelige Heldenfigur. Im St. Pauli Theater wird aus dem mutigen Bogenschützen aus dem Sherwood Forest eine Heldin. Überhaupt besteht ihre Truppe der „fröhlichen Gefährten“ aus noch weiteren listigen Mädchen wie Little Jane. Und auch die Königstochter Maid Marian schließt sich der Bande an.

Die Feinde sind schnell ausgemacht: Es sind der ebenso eitle als auch gierige Prinz John und sein düsterer Handlanger, der Sheriff von Nottingham. Doch gegen die cleveren Frauen und ihren Verbündeten, den singenden Gastwirt Tuck, kommen die höfischen Finsterlinge nicht an.

„Robin Hood“: Sehr komische Inszenierung mit kindgerechtem Wortwitz

Regisseur Felix Bachmann, der nach dem „Dschungelbuch“ und „Der kleine Prinz“ zum dritten Mal ein Weihnachtsmärchen am St. Pauli Theater auf die Bühne bringt, ist eine sehr komische Inszenierung gelungen, an der auch die begleitenden Eltern und Großeltern ihren Spaß haben. Bachmanns Aufführung strotzt vor Wortwitz und intelligenten Anspielungen, ist aber dennoch kindgerecht.

Das Ensemble überzeugt in den bunten Kostümen von Martina Müller.
Das Ensemble überzeugt in den bunten Kostümen von Martina Müller. © Kerstin Schomburg | Kerstin Schomburg

Laila Richter als Robin Hood und Clarissa Karrasch als Little Jane sind Heldinnen mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und Vorbilder für jedes Kind. Besonders komisch ist ein Zahlenspiel, bei dem sie dem gefürchteten Sheriff (Peter Neutzling) Schwert und Kette stehlen und ihn bis auf die gestrickte Unterhose ausziehen (Kostüme: Martina Müller).

„Robin Hood“ am St. Pauli Theater: Perfekte Länge für Kinder

Unglaublich lustig ist auch Dominick Dietrich (der auch die musikalische Leitung übernimmt) als Prinz John. Wie ein Pfau stolziert er über die Bühne (Anna Kasten), verheddert sich in jedem Satz und klaut bekannte musikalische Motive. Der selbstverliebte Herrscher hält sich für ein musikalisches Genie, dabei ist er doch vor allem ein Beispiel für menschliche Dummheit.

Mehr zum Thema

65 Minuten ohne Pause dauert der Spaß, eine ideale Länge für die Aufmerksamkeit aller Kinder ab fünf Jahren. Nachdem Prinz John verjagt wird, bejubeln die jungen Zuschauer Robin Hood und ihre Gefährten. Am Ende singt das Ensemble noch einmal gemeinsam den „Robin Hood“-Song. Die Gerechtigkeit hat gesiegt, Weihnachten kann kommen.

„Robin Hood“St. Pauli Theater, Aufführungen bis zum 21. Dezember; Karten unter T. 040/ 4711 066 und in der Geschäftsstelle des Hamburger Abendblatts (Großer Burstah 18-32)