Hamburg. „Een för all, all för een:“ Auf der Studiobühne des Ohnsorg-Theaters fesseln „Die Muskeltiere“ ihr junges Publikum.

Die Hauptfiguren sind tapfer und mutig, wie die Gardesoldaten aus dem Roman „Die drei Musketiere“. Aber nicht Alexandre Dumas‘ Klassiker dient Regisseurin Julia Bardosch als Vorlage für ein Kinderstück auf der Studiobühne des Ohnsorg-Theaters, sondern eine Hamburger Kinderbuchreihe der Autorin Ute Krause, in dem die Protagonisten Tiere sind. „Die Muskeltiere“, so der Titel, sind zwei Mäuse, eine Ratte und ein Hamster. Sie erleben eine ganze Reihe von Abenteuern mitten in Hamburg. Sie retten den Käseladen von Frau Fröhlich in der Deichstraße, sie kämpfen in der Kanalisation gegen wüste Hafenratten, sie überwältigen zwei Verbrecher bei Blohm + Voss und kassieren dafür eine fette Belohnung.

Katrin Reimers hat für dieses spannende Spiel eine Bühne mit vielen Mauselöchern und Türen gebaut, in die der etwas ängstliche Mäuserich Picandou (Johannes Nehlsen), die draufgängerische Kneipenmaus (Antje Otterson) und eine unter Gedächtnisverlust leidende Ratte (Kristina Bremer) leicht hineinhuschen können. Nur Hamster Bertram von Backenbart (Philipp Weggler) residiert in einem herrschaftlichen Haus in Blankenese und kann sogar lesen und schreiben.

Kindertheater Hamburg: Die Inszenierung funktioniert großartig für erste und zweite Klassen

Die vier Schauspieler zeigen den jungen Zuschauerinnen und Zuschauern – empfohlen sind „Die Muskeltiere“ Kindern ab sechs Jahren –, was man gemeinsam alles erreichen kann, wenn man für eine Sache einsteht. „Een för all, all für een“ ist der Untertitel des Stücks und das Motto der Viererbande. Bardoschs Inszenierung funktioniert großartig für das Publikum aus den ersten und zweiten Klassen. Gebannt verfolgt es das Geschehen und bombardiert die vier Schauspieler am Ende der Aufführung mit Fragen. „Ist der Käse echt?“, „Wer macht die Geräusche?“ und „Wer hat die schwarze Ratte gespielt?“ wollen die Grundschüler wissen. Die schwarze Ratte Rattila, von Antje Otterson in einer Doppelrolle gespielt, hat offensichtlich großen Eindruck hinterlassen.

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Gesprochen wird auf Hoch- und Plattdeutsch. Schlüsselbegriffe werden innerhalb des Spiels wie selbstverständlich erklärt, und am Ende der 75-minütigen Aufführung weiß jeder im Saal, was eine „Muus“, was „Klüsen“ und was ein „Döspaddel“ ist.

„Die Muskeltiere“, läuft bis 20.11., Karten unter T. 040/35 08 03 21;www.ohnsorg.de