Hamburg. Der frühere Hamburger Bürgermeister habe die Hansestadt geprägt und sei ein herausragender Bundespolitiker gewesen, sagen Weggefährten.

Die Nachricht, dass Hamburgs früherer Bürgermeister Hans-Ulrich Klose im Alter von 86 Jahren gestorben ist, hat Bestürzung und Trauer ausgelöst. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) – vor seinem Wechsel nach Berlin ebenfalls Hamburger Bürgermeister – bescheinigte Klose eine „klare Haltung und klare Worte“. Dieser habe politisch keine Auseinandersetzung gescheut, schrieb Scholz auf der Plattform X (vormals Twitter). „Er liebte die Politik, die Poesie und den Humor.“

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Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) würdigte Klose als „hoch angesehenen Bundespolitiker und sympathischen Botschafter Hamburgs“. Der Sozialdemokrat habe sich im Senat und als Bundestagsabgeordneter über Jahrzehnte für seine Heimatstadt und das Land eingesetzt. „Als versierter Außenpolitiker und hanseatischer Staatsmann engagierte er sich besonders für gute transatlantische Beziehungen Deutschlands und Hamburgs.“ Bis ins hohe Alter sei Hans-Ulrich Klose „auf vielfältige Weise aktiv und präsent“ gewesen, sagt Tschentscher. Er sprach Kloses Familie und den Angehörigen sein Beileid aus.

Trauer um Hans-Ulrich Klose: „Unermüdlicher Einsatz für den sozialen Zusammenhalt“

Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) erklärte, mit großer Betroffenheit habe das Landesparlament vom Tode Hans-Ulrich Kloses erfahren. „Mit ihm verlieren wir einen Politiker, der Hamburg und Deutschland geprägt hat. Klose sei auch nach seiner Laufbahn der Politik im Rathaus verbunden, ein „gerne gesehener Gast und Gesprächspartner“ geblieben. „Hamburg wird sein Andenken in Ehren halten.“

Die Hamburger SPD-Bundestagsabgeordnete und Bundestags-Vizepräsidentin Aydan Özoğuz äußerte sich auf X: „Ein beliebter Hamburger hat uns verlassen.“ Hans-Ulrich Klose sei ein „wichtiger Begleiter“ auf ihrem politischen Weg gewesen. „Ich bin sehr traurig“, schrieb sie.

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SPD-Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich würdigte Klose als „herausragenden Politiker und feinen Menschen“. Dieser habe sich „mit Anstand und Würde den politischen Herausforderungen gestellt“ und „unserem Land in vielen wichtigen Funktionen gedient“, erklärte Mützenich. „Wir trauern um einen Freund und Weggefährten, dessen Rat und Wirken uns mit großer Dankbarkeit erfüllt. Er wird uns fehlen.“

Hamburgs SPD-Fraktion wies darauf hin, dass im Hamburger Rathaus ein Kondolenzbuch ausliegen wird, in das sich Hamburgerinnen und Hamburger eintragen können. Hans-Ulrich Klose habe „in einer bewegten Zeit voller gesellschaftlicher Herausforderungen Hamburg geprägt“, sagte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf. „Er wird uns durch seinen unermüdlichen Einsatz für den sozialen Zusammenhalt in Erinnerung bleiben. Sein Tod hinterlässt eine Lücke.“

Hamburgs CDU-Chef Thering würdigt Klose als „streitbaren Geist“

„Mit Hans-Ulrich Klose verliert Hamburg einen großen Politiker“, sagte Grünen-Fraktionschef Dominik Lorenzen. „Als Grüne bleiben uns insbesondere seine progressive Haltung zum Thema Atomkraft und sein Engagement gegen die Hamburger Beteiligung am AKW Brokdorf in Erinnerung.“ Auf Bundesebene sei Klose als Abgeordneter und Vorsitzender der SPD-Fraktion lange Zeit eine „prägende Stimme deutscher Politik“ gewesen, die nun „sehr fehlen“ werde.

Der Hamburger CDU-Fraktionschef Dennis Thering sagte: „Hans-Ulrich Klose hat sich zeit seines Lebens für unsere Stadt eingesetzt. Er war nicht nur als Hamburgs Erster Bürgermeister ein streitbarer Geist, der keiner politischen Debatte ausgewichen ist.“ Thering sprach Kloses Ehefrau und den Angehörigen sein Mitgefühl aus.

Klose habe „in zahlreichen Konflikten Haltung und Stil gezeigt“, schrieben die Vorsitzenden der Linken-Fraktion, Cansu Özdemir und Sabine Boeddinghaus. „Das gilt sowohl beim sogenannten ‚Extremistenbeschluss‘ als auch im Streit um das AKW Brokdorf. Klose wusste bereits vor mehr als 40 Jahren um die Risiken der Atomkraft, und vor allem: Er handelte auch entsprechend.“

AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann hob hervor, dass Klose „immer das Gemeinwohl im Blick“ gehabt habe. Die FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein sagte, sie werde Kloses „engagierte Beiträge zur Weiterentwicklung unserer Stadt wie zur Lage der Weltpolitik sehr vermissen“.

Hans-Ulrich Klose habe einen „ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit“ gehabt, erklärte die Hamburger FDP-Landesvorsitzende Sonja Jacobsen. „Deshalb war er auch ein sparsamer Haushälter, der nicht auf Kosten kommender Generationen wirtschaften wollte. In seiner Zeit hatte das Aufstiegsversprechen einen hohen Wert.“ Klose sei „stets ein fairer und verlässlicher Partner in der Zusammenarbeit“ gewesen.