Hamburg. Kinder und Jugendliche haben durch die Pandemie besonders gelitten. “Aufholen nach Corona“ soll Familien nun helfen.

Die seit rund zweineinhalb Jahren andauernde Corona-Pandemie hat viele Menschen an ihre körperlichen und psychischen Grenzen geführt. Besonders Kinder und Jugendliche haben unter den Einschränkungen, die Covid19 durch die Lockdowns und Heimunterricht mit sich gebracht hatten, besonders gelitten. Deshalb investiert die Sozialbehörde Hamburg im Rahmen der bundesweiten Aktion "Aufholen nach Corona" nun 3,9 Millionen Euro in Projekte, die negative Folgewirkungen aus der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche sowie einkommensschwächere Familien abmildern sollen. Insgesamt zwei Milliarden Euro wurden vom Bund für dieses Programm ausgeschüttet.

Corona Hamburg: Programm soll einkommensschwachen Familien helfen

In Hamburg ist das Aufholprogramm in vier Säulen gegliedert. Neben den Lernfördermaßnahmen und Ferienangeboten seitens der Behörde für Schule und Berufsbildung wird das Geld auch in die Bereiche "Förderung frühkindlicher Bildung", "Länderfreizeiten für Bildung" und "Schulische und außerschulische Kinder-und Jugendhilfemaßnahmen" gesteckt. "Es ist bekannt, dass die Einschränkungen der Corona-Pandemie besonders Kinder und Jugendliche hart getroffen haben – noch mehr als ohnehin schon, ist das überall dort der Fall, wo Familien ohnehin wenig Geld zur Verfügung haben", erklärt Hamburgs Familien-und Sozialsenatorin Melanie Leonhardt.

Für die SPD-Politikerin ist das Projekt eine Herzensangelegenheit. "Um die psychosozialen Folgen der Krise abzumildern, werden vorhandene Beratungs- und Betreuungsangebote der Kinder- und Jugendhilfe sowie Freizeitangebote mit dem Aktionsprogramm ‚Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche ausgebaut. Wir stecken das Geld in laufende Programme, in denen es direkt ankommt", sagt Leonhard.

Resonanz auf "Aufholen nach Corona" ist groß in Hamburg

Die Resonanz auf die Fördermittel ist groß. Bereits 35 Trägern, darunter das Jugenderholungswerk und der Deutsche Kinderschutzbund, wurden knapp eine Million Euro in Aussicht gestellt. Zusätzlich werden über die Hamburger Bezirke weitere 2,1 Millionen Euro verwaltet, die bereits zu großen Teilen verplant sind.

Die interessierten Eltern, Kinder und Jugendlichen können bis Jahresende bei vielen der bekannten Trägern der freien Jugendhilfe in allen Bezirken Angebote des Förderprogramms in Anspruch nehmen. Das "Spielmobil Falkenflitzer" bietet beispielsweise gemeinsam mit dem Zirkus Zaretti einen zweitägigen Zirkus-Workshop für Kinder an. Auch Hip-Hop-Kurse, Lernförderung und Jugendfreizeiten stehen im Angebot.

Corona Hamburg: Senatorin Leonhard hofft auf Nachfolgeprogramm

Darüber hinaus wurden auch Beratungsangebote für Eltern, Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen, die sich unter anderem mit sexueller Gewalt befassen. "„Kinder und Jugendliche brauchen nach der Pandemie unser besonderes Augenmerk und unsere Unterstützung, damit langfristige psychosoziale Folgen eingedämmt werden. Die Jugend- und Familienminister der Länder haben daher bereits im Mai darauf hingewiesen, dass es Bedarf für ein Nachfolgeprogramm des Bundes zum Aktionsprogramm ‚Aufholen nach Corona‘ gibt", erklärt Leonhard.