Hamburg. Die Schulbehörde möchte auf diese Weise auch das Personal entlasten. Was Schüler und Eltern jetzt wissen müssen.

Viele Schülerinnen und Schüler hätte es sicherlich gefreut, wenn die Weihnachtsferien coronabedingt statt am 23. bereits am 20. Dezember beginnen würden, wie es in manchen anderen Bundesländern der Fall ist. „Für einen solchen Schritt besteht zum jetzigen Zeitpunkt kein Anlass. Die Inzidenz in den Ländern, die die Ferien verlängern, ist um ein Vielfaches höher als in Hamburg“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) im Gespräch mit dem Abendblatt.

Die Schutzmaßnahmen an Schulen seien zudem erheblich ausgeweitet worden und strenger und umfangreicher als in anderen Ländern. „Bei uns gibt es durchgängig eine Maskenpflicht im Unterricht, und fast alle Klassen sind mit Luftfiltergeräten ausgestattet“, so Rabe.

Corona Hamburg: Linke will Schulferien vorziehen

Dagegen will die Linken-Fraktion in einem Bürgerschaftsantrag, der zur Sitzung in der kommenden Woche eingereicht wird, die Ferien vorziehen, um die Kontakte zu reduzieren. „In Absprache mit den Kammern und den Schulvertretungen muss die Schulbehörde jetzt den Beginn der Weihnachtsferien auf den 20. Dezember vorziehen.

Natürlich brauchen wir Notbetreuungen und Freitage für die Eltern“, sagte Linken-Fraktionschefin Sabine Boeddinghaus. In dem Antrag, der dem Abendblatt vorliegt, weist die Linken-Fraktion auf die hohe Sieben-Tage-Inzidenz von 284,3 bei den bis Neunjährigen und von 366,74 bei den Zehn- bis 19-Jährigen hin.

Trotz hoher Inzidenz: Rabe hält an der Präsenzpflicht fest

Anders als zum Beispiel die brandenburgische Kultusministerin und frühere Hamburger Schulpolitikerin Britta Ernst (SPD) will Rabe an der Präsenzpflicht für Schülerinnen und Schüler festhalten. „Es kann sein, dass die Aufhebung der Präsenzpflicht zu einem späteren Zeitpunkt unvermeidbar ist, aber dieser Zeitpunkt ist noch weit weg“, sagte der Schulsenator.

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In einem Brief an die Schulleitungen und Kollegien der staatlichen Schulen weist Rabe darauf hin, dass seine Behörde mit den Gesundheitsämtern eine Reihe von Entlastungen für die Schulen vereinbart hat. „Grundlage dafür sind die unumstrittenen Erfolge der seriellen Testungen, die zusammen mit den anderen Maßnahmen die Sicherheit an den Schulen so verbessert haben, dass zahlreiche weniger bedeutsame, aber aufwändige Regelungen entfallen können“, schreibt der Senator.

Erkältungskrankheiten müssen nicht mehr gemeldet werden

Schulen müssen Erkältungskrankheiten von Schülerinnen und Schülern künftig nicht mehr an die Gesundheitsämter melden. In der Regel müssen die Schulen auch nicht mehr Kontakte im Falle der Infektion eines Schülers nachverfolgen. „Sitznachbarn oder Mitschüler von Corona-infizierten Kindern werden nicht mehr in Quarantäne geschickt, solange sie an den Tests teilnehmen“, heißt es in dem Rabe-Brief weiter.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Zudem wird die Kohortentrennung der Schülerinnen und Schüler (nach Jahrgängen) auf dem Schulhof aufgehoben. „Die Infektionsgefahr an der frischen Luft ist sehr gering. Diese neue Regelung entlastet die Pausenorganisation und die Aufsichten an vielen Schulen“, schreibt Rabe. Und: Die Behörde fragt künftig nur noch einmal statt zwei Mal pro Woche die schulischen Daten über die Corona-Pandemie ab.

Neue Corona-Regeln an Hamburgs Schulen

Aufgrund der neuen bundesgesetzlichen Regelungen müssen die Schulen alle Veranstaltungen, die nicht zwingend durch das Schulgesetz vorgeschrieben sind, als 2G-Veranstaltungen organisieren. Das gilt für alle Feste und Feiern, aber auch die Tage der offenen Tür. Das neue 3G-Gesetz am Arbeitsplatz bedeutet für alle Schulbeschäftigten, dass sie genesen, geimpft oder an jedem Tag getestet sein müssen.

„Wenn ich die vollen Fußballstadien, die gut besuchten Restaurants und Einkaufszentren und die feiernden Kiezbesucher sehe, dann bin ich mir sehr sicher, dass unsere Schulen einer der sichersten Orte in der Pandemie sind“, schreibt der Senator.