Hamburg. In der Einrichtung führe der Platzmangel zu Problemen, deshalb soll die Stadt Hamburg angrenzende Grundstücke zur Verfügung stellen.
Der Tierschutz liegt Hamburgs CDU-Fraktionschef Dennis Thering sehr am Herzen. Immer wieder hat der heute 36-Jährige, der bis 2020 auch tierschutzpolitischer Sprecher seiner Fraktion war, in den vergangenen Jahren Anfragen an den Senat zu diesem Thema gestellt und kürzlich arbeitete er auch mal einen Tag lang als Praktikant im Tierheim Süderstraße mit.
Dabei wurde Thering, selbst Besitzer einer Weimaraner-Rhodesian-Ridgeback-Hündin, offenbar deutlich, dass das vom Hamburger Tierschutzverein betriebene Heim mittlerweile aus allen Nähten platzt.
„Der seit Langem bekannte Platzmangel sowie die fehlende Nutzbarkeit der Räumlichkeiten führten in letzter Zeit häufiger dazu, dass Tierhaltern die Abgabe von Tieren verwehrt werden musste“, sagt der CDU-Politiker, der selbst Hühner und Fische hält.
Weiterentwicklung des Hamburger Tierheims am Beispiel Berlin
„Berlin hat schon vor längerer Zeit das größte Tierheim Europas modernisiert und sorgt für regelmäßige Verbesserungen. Neben einer Notaufnahme für Nutztiere und einer Gruppe für Nachkommen ehemaliger Versuchstiere, gibt es große Freigehege und eine Exotenstation. Und auch in Hamburg muss das Tierheim jetzt systematisch weiterentwickelt werden, damit der Tierschutz auch hier weiterhin gewährleistet werden kann.“
Mit diesem Ziel hat die CDU jetzt einen Bürgerschaftsantrag eingereicht: Darin fordert sie den Senat auf, „in Absprache mit dem Hamburger Tierschutzverein (HTV) zu prüfen, welche benachbarten Grundstücke, die sich im Besitz der Freien und Hansestadt Hamburg befinden, zusätzlich zum Betrieb und Ausbau des Tierheims an der Süderstraße zur Verfügung gestellt werden können“. Die Grundstücke sollen dem HTV laut CDU-Antrag in Erbbaupacht langfristig zum Betrieb überlassen werden.
Begrenzter Platz verhindert Neuaufnahmen von Tieren
„Im Tierheim an der Süderstraße beherbergt der Hamburger Tierschutzverein ständig über 1000 Tiere. Hier sind beschlagnahmte Tiere, zum Beispiel aus illegalem Welpenhandel, wie auch verletzte Wildtiere und privat abgegebene Haustiere temporär und leider oft für immer zu Hause“, heißt es in der Begründung des CDU-Antrages.
„Ohne dieses Tierheim, das sich größtenteils aus Spenden von Tierliebhabern finanziert, würde viel unnötiges Tierleid nicht aufgefangen werden.“ In einer Notsituation/Zwangslage, bei Versterben des Besitzers oder der Besitzerin oder behördlich angeordnetem Entzug des Tieres, sei das Tierheim „die letzte Auffangstation und sollte uns einiges wert sein.“
Lesen Sie auch:
Allerdings gebe es mittlerweile „aufgrund baufälliger Gebäude zu wenig Platz auf dem Gelände des Tierheims an der Süderstraße“. Daher träten „laut Aussage des Betreibervereins nicht nur immer häufiger Situationen auf, in denen Tiere (vor allem Hunde) aus schrecklichen Verhältnissen aus Osteuropa nicht aufgenommen werden können, sondern auch die privaten Tierabgaben aus Hamburger Haushalten können nur noch nach Dringlichkeit bearbeitet werden. Kürzlich sorgten sichergestellte Tiere aus dem illegalen Welpenhandel für das Erreichen der Kapazitätsgrenzen.“