Elmshorn. „Weihnachten im Tierheim“ fiel Corona-bedingt aus. Geschenke gab es für Nacho, Flips, Püppi und Co. trotzdem.
Der traditionelle Spendentag „Weihnachten im Tierheim" am letzten Adventssonntag vor Heiligabend musste Corona-bedingt ausfallen. Für das Tierheim eine wirtschaftlich bedrohliche Situation in einem ohnehin schon extrem schwierigen Jahr, denn es ist traditionell der spendenstärkste Tag. Das Tierheim wendete sich mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit. Und der wurde gehört.
„Die Menschen im Kreis Pinneberg haben ein großes Herz für Tiere", sagt Brigitte Maeder. Die Erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Elmshorn und Umgebung ist überwältigt von der Großzügigkeit der Menschen und der hohen Zahl an Spenden. Zwar tragen die Ordnungsämter einen Teil der Kosten, doch das Tierheim kämpft dennoch jährlich mit einem Defizit.
Die Tierfreunde füllten die Tierheim-Gabentische in den Futterhaus- und Fressnapf-Filialen des Kreises Pinneberg, spendeten Geld für Futter und medizinische Versorgung und pflückten sich die Wünsche der Tiere vom Wunschbaum, der vor dem Tierheim in der Justus-Von-Liebig-Straße 1 aufgestellt worden war. Viele Kinder schrieben Karten an die Tiere, etwa: „Liebe Nacho, hier ist dein Weihnachtsgeschenk, Deine Emma". Andere Kinder hatten ihr Taschengeld gespart, um den Tieren Futter kaufen zu können. „Uns ging das Herz auf", sagt Brigitte Maeder, „so viele Menschen brachten Sachspenden wie Decken, Handtücher, Spielzeuge und Futter. Unsere Regale sind mittlerweile gut gefüllt, und wir blicken beruhigt auf die kommende Zeit."
Die Stadtwerke Elmshorn und Barmstedt konnten ihre Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter nicht durchführen und haben stattdessen das Geld für das Tierheim gegeben. Einige Firmen sind dem Beispiel gefolgt.
„Einerlei, ob zehn Euro oder mehr, in diesem Jahr hat die große Anzahl an Sach- und Geldspenden uns gerettet. Wir danken allen für die großartige Unterstützung in herausfordernden Zeiten und für die tiefe Verbundenheit gegenüber dem Tierheim Elmshorn", sagt Brigitte Maeder. „Und so bleibt uns nur danke zu sagen, danke für Ihre Hilfe, einfach dafür, dass Sie an uns gedacht haben. Danke sagen auch Nacho, Flips, Simon, Clyde, Husby, Däumelinchen, Kokomo, Inka, Elmar, Püppi und alle anderen Tierheiminsassen." Die Spenden seien gut angelegt.
Im Dezember kamen relativ wenig neue Tiere ins Tierheim. So landeten sechs Meerschweinchen, ein Kaninchen, zwei Wellensittiche, sieben Katzen und sechs Hunde dort, die teilweise von ihren Haltern wieder abgeholt wurden. Ein Hund aus einem Animal-Hoarding-Fall hat eine schwere Verletzung an seiner Pfote, die Behandlung wird länger dauern.
Die ersten Fundtiere 2021 kamen am 2. Januar ins Tierheim: ein todkrankes Meerschweinchen aus Glückstadt, das der Tierarzt nur noch erlösen konnte. Das zweite Fundtier kam drei Stunden später, ein Kaninchen mit einem gebrochenen Bein, das operiert werden musste.