Hamburg. Planung und Bau seien nach Angaben des Schulsenators ungewöhnlich aufwendig. Freuen dürfen sich vor allem sportbegeisterte Schüler.
Bislang wohnen im noch relativ jungen Stadtteil HafenCity zwar nur rund 5000 Menschen. Aber weil sich diese Zahl in den kommenden Jahren mutmaßlich verdreifachen wird, werden nach der Katharinen-Grundschule nun zwei weitere Schulen gebaut: Die vierzügige „Grundschule Am Baakenhafen“ soll ab Sommer 2023 bis zu 460 Schülerinnen und Schüler aufnehmen und kostet rund 32 Millionen Euro. Und am Lohsepark entsteht für mehr als 60 Millionen Euro bis 2025 die achtzügige Campus-Stadtteilschule HafenCity. Sie vereint Stadtteilschule und Gymnasium unter einem Dach und soll bis zu 1600 Schülerinnen und Schülern Platz bieten.
„Trotz Corona geht der Schulbau in Hamburg unvermindert weiter“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) und verwies auf das milliardenschwere Sanierungs- und Neubauprogramm des Senats, das allein 44 neue Schulen beinhalte – darunter die beiden in der HafenCity.
Die Grundschule am Baakenhafen ist bereits im Bau. Planung und Bau seien ungewöhnlich aufwendig, so Rabe, da die Gebäude direkt am Hafen liegen und erst eine Betonwanne gegen eindringendes Wasser errichtet werden musste. Dennoch hoffe er, dass der Bau Ende 2022 fertig sein werde und spätestens im August 2023 in Betrieb gehen könne. Die vierzügige Schule werde auch zwei Vorschulklassen anbieten und grenzt zudem direkt an eine Kindertagesstätte samt Bildungs- und Familienzentrum.
Neue Schule: Die Pläne für den Baakenhafen
Die Campusschule ist hingegen noch nicht ganz so weit. Da der Architektenwettbewerb wohl erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 abgeschlossen sein wird, wird auf dem Areal am Lohsepark ein Provisorium errichtet: In temporären Leichtbaugebäuden sollen schon ab August 2021 zwei Eingangsklassen der Grundschule, zwei fünfte Klassen der Stadtteilschule sowie eine Vorschulklasse unterrichtet werden. Nach Fertigstellung der Schule am Baakenhafen – also spätestens Mitte 2023 - wechseln sie dorthin, wobei die Stadtteilschüler dann später an ihre eigentliche Schule zurückkehren werden. Beide neue Schulen werden daher schon offiziell zum 1. August 2021 gegründet.
Die Campusschule ist eine Besonderheit: Während an den Hamburger Gymnasien das Abitur nach Klasse 12 (also nach acht Jahren, daher G8) und an den Stadtteilschulen nach Klasse 13 (G9) absolviert wird, können die Schüler an Campus-Stadtteilschulen zwischen beiden Varianten wählen. Die einzigen beiden Schulen, die das bislang in Hamburg anbieten, die Heinrich-Hertz-Schule in Hamburg-Nord und die Gyula-Trebitsch-Schule in Wandsbek, erfreuten sich großer Beliebtheit, so der Schulsenator. Daher plane man weitere Campusschulen.
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Stadtteilschule HafenCity: Zwei Sporthallen
Er betonte zudem, dass die Campus-Stadtteilschule HafenCity über mindestens sechs Sportfelder in zwei Hallen und die Grundschule am Baakenhafen über eine Sporthalle mit zwei Feldern verfügen werde, die nach Schulschluss für Vereinssport und Bezirksaktivitäten zur Verfügung stünden. Weitere Besonderheiten der Campusschule seien eine Kita auf dem Areal sowie ein Schulhof, der sich zum kleinen Teil auf dem Schuldach befinden werde – wie es von der Katharinen-Schule bekannt ist. Die „sehr, sehr große“ neue Schule, so Rabe, werde außer den Kindern und Jugendlichen aus der HafenCity auch Schüler aus Rothenburgsort aufnehmen.
„Die Anwohner der HafenCity erhalten mit diesem Vorhaben ein echtes Bildungszentrum direkt in ihrem Stadtteil“, sagte Rabe. „Von der Kita bis zum Schulabschluss werden die Kinder in modernen Gebäuden hervorragend auf ihrem persönlichen Bildungsweg begleitet.“