Hamburg. Entlastung des Verkehrsknotens komme nicht voran. CDU verweist auf den Bund. Der wiederum kommt bei der FDP nicht gut weg.
CDU und FDP haben den rot-grünen Senat dafür kritisiert, dass es bei der Entlastung des Hauptbahnhofs nicht vorangehe oder dafür gedachte Vorhaben unrealistisch seien. „Die Kapazitätserweiterung des Hamburger Hauptbahnhofs ist ein rot-grünes Fass ohne Boden. Dem Senat fehlt bisher jeglicher Plan, um diesen Schienenknoten mit knapp 550.000 Passagieren täglich zu entzerren“, sagte CDU-Verkehrspolitiker Richard Seelmaecker mit Bezug auf eine Senatsantwort auf eine von ihm gestellte Kleine Anfrage. „Nicht einmal wichtige Vorarbeiten wie die Ertüchtigung der Altmannbrücke kommen voran, dabei ist das ein ganz neuralgischer Punkt für den Hauptbahnhof.“
Alle „maßgeblichen Initiativen“ zum Hauptbahnhof, wie die Pläne für einen neuen S-Bahntunnel, kämen bisher vom Bund, so Seelmaecker. „SPD und Grüne müssen solche Vorschläge endlich auf ihre technische Umsetzung prüfen und dann umsetzen. Hamburg braucht den großen Wurf, um den Verkehr auf der Schiene zu steigern und auch unsere wichtigen Klimaziele zu erreichen.“
Neuer Tunnel vom Hauptbahnhof nach Altona? "Heiße Luft"
Der Hamburger FDP-Bundestagsabgeordnete Wieland Schinnenburg dagegen hält die Pläne für einen neuen 5,5 Kilometer langen S-Bahn-Tunnel zwischen Hauptbahnhof und Altona für „heiße Luft“ – und bezieht sich auf eine Antwort des Bundesregierung auf eine von im gestellte Anfrage. Der Bund spreche in der Antwort lediglich von „Überlegungen“, die ihm „nicht sonderlich solide“ erschienen, so Schinnenburg.
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„Die Anbindung der Universität zu vernachlässigen und die Kosten im Vergleich zur U5 um zwei Drittel niedriger anzugeben, ist kein seriöses Vorgehen“, so der FDP-Politiker. „Ich fordere alle Beteiligten auf, ein seriöses Bahnverkehrskonzept für Hamburg vorzulegen, das auch einen westlichen Bahn-Elbtunnel zur Entlastung einbezieht. Ein solcher Elbtunnel könnte bei vergleichbaren Kosten für deutlich mehr Entlastung des Hauptbahnhofs und der Bahnstrecke über die Elbbrücken sorgen, als es ein zweiter Citytunnel könnte.“