Hamburg. Zerstörte Scheiben, bespuckte Mitarbeiter eines Sex-Shops: Konzept gegen Diskriminierung soll erarbeitet werden.

Verwüstete Regale, eine zerstörte Scheibe, bespuckte Mitarbeiter: Wiederholte Angriffe auf den Sex-Shop „New Man City“ an der Straße Pulverteich in St. Georg alarmieren Vertreter von Schwulen und Lesben in Hamburg. Die CDU in der Bürgerschaft fordert nun, sich aufkeimender Homophobie in dem Viertel deutlich entgegenzustellen. Dafür brauche es gemeinsame Anstrengungen von Senat, Betroffenen, Islamverbänden und der Polizei.

Konzept gegen Diskriminierung

Es solle ein Konzept erstellt werden, dass „Diskriminierung auf Grund der sexuellen Orientierung oder Identität in St. Georg wirksam unterbindet“, heißt es in einem Antrag der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Anschließend soll der Senat der Bürgerschaft über die Umsetzung Bericht erstatten. Durch die Angriffe und Beleidigungen auf Schwule und Lesben sei „Hamburgs bunte Vielfalt“ bedroht. „Diese Zustände sind zutiefst erschreckend und einer offenen Gesellschaft wie Hamburg nicht würdig!“, schreibt die CDU-Fraktion.

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Angreifer seien Männer mit Migrationshintergrund

Mitarbeiter von „New Man City“ hatten gegenüber dem Abendblatt von etwa einem halben Dutzend Angriffen in den vergangenen Jahren gesprochen – die Täter seien jeweils junge Männer mit Migrationshintergrund gewesen, die offenbar in den Moscheen am Steindamm verkehrten und Schwule aus politischen oder religiösen Gründen nicht akzeptierten. Wolfgang Preußner vom Lesben- und Schwulenverband (LSVD) sagte, homosexuelle Paare könnten nicht mehr händchenhaltend über den Steindamm gehen, ohne Anfeindungen fürchten zu müssen. Die Polizei hat nur eine Anzeige zu den mutmaßlichen Taten gegen „New Man City“ vorliegen. Sie appellierte an weitere mögliche Opfer, sich zu melden. Der Islamverband Schura verurteilte die Angriffe – Homophobie habe in St. Georg keinen Platz.